Read more
»Ein erschütterndes Stück Zeitgeschichte aus dem letzten Krieg.« Neue Osnabrücker Zeitung
Sie ist verträumter als ihre Geschwister. Als ihre Familie bei Kriegsbeginn flieht, wird Tzili allein zurückgelassen. Wochenlang versteckt sich das 13jährige Mädchen in den Wäldern, findet danach Unterschlupf bei einer alten Prostituierten, verdingt sich als Magd bei Bauern, wird ausgenutzt und immer wieder geschlagen, bis sie Reißaus nimmt und erneut Zuflucht in den Wäldern sucht.
Dort trifft Tzili nach langem Umherirren auf Mark, dem die Flucht aus dem Lager geglückt ist. Bei ihm, dem wesentlich älteren, gebildeten Juden, bleibt sie, weil er der erste Mensch ist, der ihr zuhört, mit ihm lebt sie einige Monate in einer Höhle eine schwierige, von Angst, Zuneigung und Überlebenskampf geprägte Beziehung.
Auf sein Geheiß tauscht Tzili im Dorf Kleider gegen Brot und Wodka. Ihn hätten die Leute ausgeliefert, sie hingegen sieht nicht sehr jüdisch aus. Eines Tages geht er dann doch selbst. Und kommt nicht wieder. Der Hunger treibt die schwangere Tzili schließlich ins Tal. Wieder nimmt sie Arbeit an, wird auch hier geschlagen. Der letzte Kriegswinter geht zu Ende. Flüchtlinge ziehen nach Süden, drängen zum Meer, sie wollen mit dem Schiff nach Palästina - und Tzili mit ihnen.
About the author
Aharon Appelfeld, geb. 1932 in Czernowitz kam nach Verfolgung und Krieg, die er im Ghetto, im Lager, dann in den ukrainischen Wäldern und als Küchenjunge der Roten Armee überlebte, 1946 nach Palästina. In Israel wurde er später Professor für Literatur. Seine hochgelobten Romane und Erinnerungen sind in vielen Sprachen erschienen. Aharon Appelfeld, unter anderem Träger des Prix Médicis und des Nelly-Sachs-Preises, lebt in Jerusalem.
Stefan Siebers ist Lektor für hebräische Literatur an der Universität Düsseldorf.
Report
"Appelfelds Sprache fasziniert. Sie berichtet mal nüchtern und sachlich, mal beschreibt sie blumig poetisch."
Andreas Herkens, Aachener Volkszeitung