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1999: Ein norwegischer Bischof reist in die junge Republik Osttimor, um den Verbleib des javanesischen Architekten Alor aufzuklären. Dieser verschwand spurlos in den Unruhen des Unabhängigkeitskrieges.
Pedro Rosa Mendes umreißt 500 Jahre Unterwerfung und Widerstand, die sich in zwanzig turbulenten Geschichtsjahren Osttimors manifestieren. Denn nachdem sich die ehemalige Kolonialmacht Portugal 1974 zurückzog, standen sich das indonesische Militär, pro-indonesische Milizen und Unabhängigkeitskämpfer gegenüber. Ihrem unerbittlichen Krieg fielen große Teile der zivilen Bevölkerung zum Opfer.
Die Suche nach Alor ist auch eine Suche nach Identität, Gedächtnis und Zugehörigkeit. Fehlt "nur" der junge Architekt - oder seine Nation samt ihrer Vergangenheit, ihrer Zukunft? Wer sich an Alor erinnert, manipuliert die Vergangenheit, um die Zukunft zu lenken: Völkermörder und Freiheitskämpfer, Priester und Heiler, Ahnengeister und sündige Liebhaber, Kollaborateure und Abtrünnige - sie alle kommen zu Wort.
Polyphon, moralisch herausfordernd, historisch dicht, verstörend und trotz allem poetisch: "Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus" ist eine inspirierende Reise, auf die man gehen, von der man lesen sollte.
About the author
Ilija Trojanow, geb. 1965 in Bulgarien, aufgewachsen in Kenia, studierte und arbeitete viele Jahre in Deutschland. Seit 1998 lebt er in Bombay. Trojanow ist Autor, Herausgeber und Verleger. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit afrikanischer Geschichte, Kultur und Literatur. Der Autor erhielt zahlreiche Preise: 1995 den Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt, ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf sowie ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds e.V., 1996 den Marburger Literaturpreis, 1997 den Viktor-von-Scheffel-Preis und Thomas-Valentin-Preis der Stadt Lippstadt und 2000 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. 2009 wurde ihm der Preis der Literaturhäuser verliehen und 2010 wurde er als 'poetischer Chronist der großen Exil- und Migrationsphänomene der Moderne' mit dem Würth-Preis geehrt.
Kurt Scharf ist Übersetzer und Herausgeber von Literatur aus dem Persischen, Portugiesischen und Spanischen. Er war viele Jahre Mitarbeiter des Goethe-Instituts in Teheran, Porto Alegre, Berlin, Istanbul und Lissabon und begründete das Haus der Kulturen der Welt in Berlin mit. Kurt Scharf lebt heute in Berlin und Salobreña (Granada/Spanien).