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Mit lapidaren Sätzen zeichnet Steiner den Weg des José Claude Ledermann - genannt Schose -, »der während des Krieges in der Schweiz aufwächst und früh den Ausweg aus den häuslichen Verhältnissen sucht; früh wird der teils aggressive, teils verschlossene Junge selbständig, er möchte Radfahrer werden, aber ein Unfall macht die Hoffnungen zunichte, und aus dem Krankenhaus entlassen, muß er erleben, daß ein Schulkamerad, ein Streber und Schoßkind von Lehrer und Erwachsenen, sein Rad verkauft hat.
Schose sticht ihn mit dem Taschenmesser nieder und muß für Jahre in die Erziehungsanstalt. Der Krieg geht zu Ende, die Soldaten, die die Schweizer Grenze bewachten, kommen nach Hause, der Junge wird entlassen und findet auf einem Frachtkahn Arbeit. In Bern sucht er endlich Fuß zu fassen; ungewiß bleibt, ob und wie es ihm gelingt. - Es ist ein erstaunlich gutes Buch. Erstaunlich ebenso in seiner Sachlichkeit wie in der sprachlichen und kompositorischen Ökonomie.« (Peter O. Chotjewitz)
About the author
Jörg Steiner wurde am 26.10.1930 in Biel in der Schweiz geboren. Nach einer abgebrochenen Drogistenlehre besuchte er das Oberseminar in Bern. 1952 erhielt er das Patent. Anschließend war er an diversen Orten als Volksschullehrer tätig, mit mehrfachen Unterbrechungen. Er unternahm Reisen nach Spanien, Frankreich, Amerika, Ostafrika, Italien und in die damalige Tschechoslowakei. Steiner lebt heute in Biel. Eine prägende Erfahrung für Steiner war seine Tätigkeit in einem Heim für Schwererziehbare Anfang der fünfziger Jahre. Sie ging ein in seine ersten beiden Romane ein, blieb aber auch in seinem späteren Werk wirksam, in dem Gefangenschaft und Freiheit, die Realität der Gewöhnung und der Traum vom Aufbruch zentrale Themen sind. Neben Prosa hat Steiner auch Gedichtbände veröffentlicht. Eine Schreibkrise in den 70er Jahren überwand er durch die Zusammenarbeit mit dem Illustrator Jörg Müller, die mehrere Kinderbücher hervorbrachte.§Auszeichnungen: Literaturpreis der Stadt Bern (1969), Großer Literaturpreis des Kantons Bern (1976), Goldmedaille Internationale Buchkunst, Leipzig (1979), Mildred L. Batchelder Award, USA (1979), Deutscher Kinder- und Jugendschallplattenpreis (1981), Silbermedaille Internationale Buchkunst, Leipzig (1982), Gustav Heinemann-Friedenspreis, Bonn (1982), Bieler Kulturpreis (1983), Buchpreis des Kantons Bern (1983 / 1986), Deutscher Jugendliteraturpreis (1990), Erich Fried-Preis (1994), Berliner Literaturpreis (1998), Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich (2001). Jörg Steiner verstarb 2013.
Summary
Mit lapidaren Sätzen zeichnet Steiner den Weg des José Claude Ledermann – genannt Schose –, »der während des Krieges in der Schweiz aufwächst und früh den Ausweg aus den häuslichen Verhältnissen sucht; früh wird der teils aggressive, teils verschlossene Junge selbständig, er möchte Radfahrer werden, aber ein Unfall macht die Hoffnungen zunichte, und aus dem Krankenhaus entlassen, muß er erleben, daß ein Schulkamerad, ein Streber und Schoßkind von Lehrer und Erwachsenen, sein Rad verkauft hat.
Schose sticht ihn mit dem Taschenmesser nieder und muß für Jahre in die Erziehungsanstalt. Der Krieg geht zu Ende, die Soldaten, die die Schweizer Grenze bewachten, kommen nach Hause, der Junge wird entlassen und findet auf einem Frachtkahn Arbeit. In Bern sucht er endlich Fuß zu fassen; ungewiß bleibt, ob und wie es ihm gelingt. – Es ist ein erstaunlich gutes Buch. Erstaunlich ebenso in seiner Sachlichkeit wie in der sprachlichen und kompositorischen Ökonomie.« (Peter O. Chotjewitz)