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Der 1962 entstandene Roman Strafarbeit ist der Bericht eines Gefangenen, der sich seine Flucht erträumt, der widerspenstig und sehnsüchtig die Träume durchexerziert, unerbittlich seine Unfreiheit kontert. Das ist ein Thema, das nicht abzuschütteln ist, solange es unumgänglich ist, Träume zu reflektieren. Steiner verbaut seinem Gefangenen alle Illusionen, läßt ihn fortwährend Anfälligkeit und Durchlässigkeit seiner Träume erfahren. Am Ende sind Relativität und Relevanz, Realität und Irrealität der Träume von der Freiheit gleichermaßen denkbar.
About the author
Jörg Steiner wurde am 26.10.1930 in Biel in der Schweiz geboren. Nach einer abgebrochenen Drogistenlehre besuchte er das Oberseminar in Bern. 1952 erhielt er das Patent. Anschließend war er an diversen Orten als Volksschullehrer tätig, mit mehrfachen Unterbrechungen. Er unternahm Reisen nach Spanien, Frankreich, Amerika, Ostafrika, Italien und in die damalige Tschechoslowakei. Steiner lebt heute in Biel. Eine prägende Erfahrung für Steiner war seine Tätigkeit in einem Heim für Schwererziehbare Anfang der fünfziger Jahre. Sie ging ein in seine ersten beiden Romane ein, blieb aber auch in seinem späteren Werk wirksam, in dem Gefangenschaft und Freiheit, die Realität der Gewöhnung und der Traum vom Aufbruch zentrale Themen sind. Neben Prosa hat Steiner auch Gedichtbände veröffentlicht. Eine Schreibkrise in den 70er Jahren überwand er durch die Zusammenarbeit mit dem Illustrator Jörg Müller, die mehrere Kinderbücher hervorbrachte.§Auszeichnungen: Literaturpreis der Stadt Bern (1969), Großer Literaturpreis des Kantons Bern (1976), Goldmedaille Internationale Buchkunst, Leipzig (1979), Mildred L. Batchelder Award, USA (1979), Deutscher Kinder- und Jugendschallplattenpreis (1981), Silbermedaille Internationale Buchkunst, Leipzig (1982), Gustav Heinemann-Friedenspreis, Bonn (1982), Bieler Kulturpreis (1983), Buchpreis des Kantons Bern (1983 / 1986), Deutscher Jugendliteraturpreis (1990), Erich Fried-Preis (1994), Berliner Literaturpreis (1998), Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich (2001). Jörg Steiner verstarb 2013.
Summary
Der 1962 entstandene Roman Strafarbeit ist der Bericht eines Gefangenen, der sich seine Flucht erträumt, der widerspenstig und sehnsüchtig die Träume durchexerziert, unerbittlich seine Unfreiheit kontert. Das ist ein Thema, das nicht abzuschütteln ist, solange es unumgänglich ist, Träume zu reflektieren. Steiner verbaut seinem Gefangenen alle Illusionen, läßt ihn fortwährend Anfälligkeit und Durchlässigkeit seiner Träume erfahren. Am Ende sind Relativität und Relevanz, Realität und Irrealität der Träume von der Freiheit gleichermaßen denkbar.