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Den »Gelegenheitsgedichten« verdankt die Lyrik viele Evergreens. Bei Friedrich Ani ergeben solche Gedichte bewusst aufgreifend musikalisch-worthafte Kompositionen, wenn man die Gelegenheit als aktuelle politische-individuelle Situation versteht, auf die es unmittelbar zu reagieren gilt, sich und das Gegenüber in seiner ganzen Verletzlichkeit zeigt. Ganz unterschiedliche Formen finden diese realistisch-spontanen Klänge: vom gereimten Kurzgedicht über das Prosagedicht bis zum umfangreichen Zyklus. Melancholie grundiert solche Gedichte (»Und wir, die niemals waren, werden/niemals sein. In den Erinnerungen/anderer zieren keine Schattten den/Asphalt«), die Resignation unterlaufen sie jedoch durch ihren ironischen Rhythmus (»Nicht weinen, kleiner/Wind, andre Augen/hat der Regen/nicht.«
About the author
Friedrich Ani, geb. 1959 in Kochel am See, arbeitete als Reporter, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er schreibt Romane, Kinderbücher, Gedichte, Hörspiele, Drehbücher und Kurzgeschichten. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Friedrich Ani lebt in München.
Summary
Den »Gelegenheitsgedichten« verdankt die Lyrik viele Evergreens. Bei Friedrich Ani ergeben solche Gedichte bewusst aufgreifend musikalisch-worthafte Kompositionen, wenn man die Gelegenheit als aktuelle politische-individuelle Situation versteht, auf die es unmittelbar zu reagieren gilt, sich und das Gegenüber in seiner ganzen Verletzlichkeit zeigt. Ganz unterschiedliche Formen finden diese realistisch-spontanen Klänge: vom gereimten Kurzgedicht über das Prosagedicht bis zum umfangreichen Zyklus. Melancholie grundiert solche Gedichte (»Und wir, die niemals waren, werden/niemals sein. In den Erinnerungen/anderer zieren keine Schattten den/Asphalt«), die Resignation unterlaufen sie jedoch durch ihren ironischen Rhythmus (»Nicht weinen, kleiner/Wind, andre Augen/hat der Regen/nicht.«
Additional text
»Im Zimmer meines Vaters ist ein bemerkenswerter Gedichtband. Aus dem Zusammenspiel von Inhalt, Klang und Rhythmus entwickelt sich Nähe in Versordnung.«
Report
»Musikalisch und melancholisch-schön.« Andrea Gerk Deutschlandfunk Kultur 20180125