Fr. 72.00

Die deutsche Kohlenkrise im nationalen und transatlantischen Kontext - Diss.

German · Paperback / Softback

Shipping usually within 6 to 7 weeks

Description

Read more

1. 1 Das Forschungsinteresse Am 22. Februar 1958 fuhren Bergmänner in Essen, Bochum, Mülheim und Unna die ersten Feierschichten im Ruhrgebiet. Zwar handelte es sich hier nur um kl- nere Hausbrandzechen und niemand war beunruhigt, aber die Krise im deutschen Steinkohlenbergbau hatte ihren Anfang genommen. Sie war nicht nur auf Deutschland begrenzt. Überall in den westeuropäischen Revieren wuchsen die Haldenbestände unaufhörlich. Hatten sie in der Montanunion Ende 1957 noch 7,3 Millionen Tonnen betragen, waren es Ende 1958 bereits 24,5 Millionen Tonnen 1 und ein Jahr später sogar 31,2 Millionen Tonnen. Doch neben dem belgischen traf es den deutschen Steinkohlenbergbau ganz besonders hart. Bis Ende September 1958 wurden 1,3 Millionen unbezahlter Feierschichten verfahren. Die Angst und Enttäuschung der Bergleute wuchs mit jedem neuen Lohnausfall. Sie hatten das Gefühl, dass sich ihr Einsatz für den Wiederaufbau Deutschlands und ihre zahlr- chen Überstunden unter Tage in Zeiten des Kohlenmangels nicht ausgezahlt h- ten. Im Sommer 1958 war nicht mehr nur die Hausbrandkohle betroffen. Mittl- weile lagen insgesamt neun Millionen Tonnen unverkaufter Kohle und Koks im Ruhrgebiet auf Halde, im Oktober war bereits die Elf-Millionen-Grenze erreicht. Lediglich zwölf Prozent der Schachtanlagen hatten noch keine Feierschichten e- legen müssen. Ende des Jahres wurden die ersten Bergleute entlassen. Der Beruf des Bergmannes, der jahrelang ganz oben auf der Lohnskala stand, wurde zuse- 2 hends unsicher. Viele junge und gut ausgebildete Kräfte verließen den Bergbau.

List of contents

Theoretische Überlegungen.- Historische Perspektiven.- Die Akteure.- Gegner und Verbündete in der Kohlenkrise.- Die US-amerikanische Reaktion.- Abschließende Bemerkungen.

About the author

Petra Dolata-Kreutzkamp ist wissenschaftliche Assistentin am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien an der Freien Universität Berlin.

Summary

1. 1 Das Forschungsinteresse Am 22. Februar 1958 fuhren Bergmänner in Essen, Bochum, Mülheim und Unna die ersten Feierschichten im Ruhrgebiet. Zwar handelte es sich hier nur um kl- nere Hausbrandzechen und niemand war beunruhigt, aber die Krise im deutschen Steinkohlenbergbau hatte ihren Anfang genommen. Sie war nicht nur auf Deutschland begrenzt. Überall in den westeuropäischen Revieren wuchsen die Haldenbestände unaufhörlich. Hatten sie in der Montanunion Ende 1957 noch 7,3 Millionen Tonnen betragen, waren es Ende 1958 bereits 24,5 Millionen Tonnen 1 und ein Jahr später sogar 31,2 Millionen Tonnen. Doch neben dem belgischen traf es den deutschen Steinkohlenbergbau ganz besonders hart. Bis Ende September 1958 wurden 1,3 Millionen unbezahlter Feierschichten verfahren. Die Angst und Enttäuschung der Bergleute wuchs mit jedem neuen Lohnausfall. Sie hatten das Gefühl, dass sich ihr Einsatz für den Wiederaufbau Deutschlands und ihre zahlr- chen Überstunden unter Tage in Zeiten des Kohlenmangels nicht ausgezahlt h- ten. Im Sommer 1958 war nicht mehr nur die Hausbrandkohle betroffen. Mittl- weile lagen insgesamt neun Millionen Tonnen unverkaufter Kohle und Koks im Ruhrgebiet auf Halde, im Oktober war bereits die Elf-Millionen-Grenze erreicht. Lediglich zwölf Prozent der Schachtanlagen hatten noch keine Feierschichten e- legen müssen. Ende des Jahres wurden die ersten Bergleute entlassen. Der Beruf des Bergmannes, der jahrelang ganz oben auf der Lohnskala stand, wurde zuse- 2 hends unsicher. Viele junge und gut ausgebildete Kräfte verließen den Bergbau.

Foreword

Energiepolitik am Beispiel der ersten deutschen Kohlekrise

Additional text

"Es ist ein Verdienst der auf solider Literatur- und Quellenbasis fußenden Studie, die Kohlenkrise in internationaler Perspektive kontextualisiert und damit deutlich gemacht zu haben, dass diese in vielerlei Hinsicht weit mehr als eine nationale Krise war." Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 01/2008

"Petra Dolata-Kreutzkamp ist eine sehr erhellende Studie gelungen, deren Stärke ihre klare Konzeption, die präzise Beschreibung der unterschiedlichen Interessen und Beziehungen ist. Die Studie ist ein gutes Beispiel für das Zusammenspiel von Industrie- und Außenpolitik." www.webcritics.de, 06.06.2007

Report

"Es ist ein Verdienst der auf solider Literatur- und Quellenbasis fußenden Studie, die Kohlenkrise in internationaler Perspektive kontextualisiert und damit deutlich gemacht zu haben, dass diese in vielerlei Hinsicht weit mehr als eine nationale Krise war." Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 01/2008

"Petra Dolata-Kreutzkamp ist eine sehr erhellende Studie gelungen, deren Stärke ihre klare Konzeption, die präzise Beschreibung der unterschiedlichen Interessen und Beziehungen ist. Die Studie ist ein gutes Beispiel für das Zusammenspiel von Industrie- und Außenpolitik." www.webcritics.de, 06.06.2007

Customer reviews

No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.