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Eine Reportage ist nicht nur ein journalistisches Genre, sondern auch eine literarische Form, um aktuelle Vorgänge und Zusammenhänge hintergründig zu beleuchten. Das setzt Wissen voraus im Sinne Fontanes: Man sieht, was man weiß. Und es bedarf eines scharfen Blicks, der Fähigkeit zum Entschlüsseln von Signalen und meisterlicher Beherrschung der Sprache.
Scherzer kann das alles und gehört deshalb zu den nicht so zahlreichen Autoren in Deutschland, die die Bezeichnung -Reporter- wirklich verdienen. Seine aufschlußreichen Texte sind Zeitdokumente, die mehr über das Leben im Osten mitteilen als gemeinhin in den Zeitungen steht. Eine bemerkenswerte Zahl von Menschen zwischen Werra und Ostseeküste hat sowohl die erste Euphorie als auch die schmerzlichen Enttäuschungen des Umschwungs überwunden. Diese Menschen machen sich nun selbstbewußt auf, ihren eigenen Platz in dieser veränderten Republik zu finden.
About the author
Landolf Scherzer wurde 1941 in Dresden geboren. Von 1962 - 65 absolvierte er ein Journalistikstudium in Leipzig und wurde wegen kritischer Reportagen, die er mit Klaus Schlesinger und Jean Villain für die NBI geschrieben hatte, exmatrikuliert. Bis 1975 war er als Redakteur beim "Freien Wort" in Suhl tätig. Er lebt als freier Schriftsteller in Thüringen.