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"Ethnische Säuberung wie im früheren Jugoslawien ist ein eminent modernes Phänomen" und nicht, wie es oftmals von Politikern und Journalisten behauptet wird, ein Resultat "uralten Hasses". Norman Naimark legt dies in seinen Fallbeispielen überzeugend dar. Er kann zeigen, daß diese Fälle ethnischer Säuberung in das europäische 20. Jahrhundert eingebettet und unlösbar mit ihm verbunden sind. Das Buch macht auf beklemmende Weise klar, daß ethnische Säuberung eines der charakteristischen Merkmale der Politik des 20. Jahrhunderts gewesen ist, und daß gleichzeitig dieses Jahrhundert den notwendigen politischen Kontext für ethnische Säuberung geliefert hat. Der mit dem Begriff "ethnische Säuberung" bezeichnete Versuch der gewaltsamen Trennung ethnischer Bevölkerungsgruppen zur Vermeidung von Konflikten ist nicht in erster Linie ein Produkt eines seit Jahrhunderten überlieferten nationalen Antagonismus, sondern hat seine Ursachen in den politischen Zielen und Technologien des modernen Nationalstaates. - Ein grundlegendes Buch zur Geschichte der Gewalt im 20. Jahrhundert.
About the author
Norman M. Naimark, geboren 1944 in Kalifornien, Historiker und Politologe; studierte Geschichte in Stanford (B.A.1966, M.A. 1968, Ph.D. 1972), lehrte an der Harvard University; nun Professor für Geschichte am Robert und Florence McDonnell Institut für Osteuropäische Studien und Direktor der Historischen Fakultät der Stanford University, Kalifornien. Naimark, Senior Fellow der Hoover Institution, gilt als Experte für Osteuropäische und Russische Geschichte.