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Figuren-Drehorgeln findet man schon lange nicht mehr auf unseren Straßen. Ihre Glanzzeit liegt etwa 160 Jahre zurück. Heute gehören sie zu den Beständen von Museen. Aber es befinden sich auch noch viele im Privatbesitz. Da die "Bruder-Familie" stets großen Wert auf solide Ausführung legte, sind sie heute oft noch gut erhalten. Einige lassen sich sogar noch spielen.
Die damals auf die Stiftwalzen gesetzten Musikstücke haben im Wesentlichen ihren Bekanntheitsgrad verloren und erscheinen uns heute unbekannt. Es erfreuen uns aber immer noch die Figuren, die sich auf einer kleinen Bühne vorn auf der Oberseite der Orgel befinden. Sie lassen erkennen, dass zu jener Zeit die Lust am Außergewöhnlichen und Kuriosen recht groß gewesen sein muss. Alles, was exotisch und ausgefallen war, erregte große Aufmerksamkeit. Deshalb wird auch auf die möglichen Hintergründe für das ungewöhnliche Aussehen mancher Figuren eingegangen. Dabei wird die mitunter verwirrend anmutende Figurenmechanik durch anschauliche und leicht verständliche Zeichnungen erklärt.
Dieses Buch ist mehr für den Laien auf dem Gebiet der Drehorgeltechnik gedacht und weniger für den Fachmann und Restaurator. Ebenso wird kein Wissen über die Entwicklung der Figuren-Drehorgeln vorausgesetzt. Darüber gibt es in den ersten Kapiteln eine kurze Beschreibung.