Read more
Ein Diskussions- und Materialienband zu dem von Ulrich Oevermann formulierten und konsequent vorangetriebenen Programm einer objektiven Hermeneutik. Gegenüber der klassischen Texthermeneutik, deren Regeln sich auf die »Auslegung von Schriftdenkmalen« kaprizieren und die in der »persönlichen Virtuosität des Philologen« sich erhellt, rekurriert die objektive Hermeneutik auf die Rekonstruktion objektiver, durch Texte hergestellter Sinnstrukturen und nimmt von dort ihren empirischen Ausgang, wobei die erfahrbare, sinnstrukturierte Welt ihren Gegenstandsbereich bildet.
Oevermanns Ziel ist anspruchsvoll: er intendiert die zugleich forschungspraktisch orientierte Grundlegung eines sozialwissenschaftlichen Theorie- und Methodenkonzepts, das sich auf den gesamten Bereich dessen erstreckt, der von Menschen erfahrbar ist. Das heißt in letzter Konsequenz auch, daß diese Fundierung nicht nur für die Sozialwissenschaften, sondern auch für die Geistes- und selbst die Naturwissenschaften Gültigkeit in dem Sinn beansprucht, daß erst aufgrund der in der objektiven Hermeneutik vorgetragenen Argumente - sozusagen aufgrund einer »Proto-Untersuchung« - sachhaltige objekttheoretische Forschung möglich wird.
About the author
Detlef Garz, geb. 1949, Studium der Erziehungs- und Sozialwissenschaften; 1982 Promotion; 1984/85 Research Associate bei Lawrence Kohlberg; 1988 Habilitation. Seit 1990 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.
Summary
Ein Diskussions- und Materialienband zu dem von Ulrich Oevermann formulierten und konsequent vorangetriebenen Programm einer objektiven Hermeneutik. Gegenüber der klassischen Texthermeneutik, deren Regeln sich auf die »Auslegung von Schriftdenkmalen« kaprizieren und die in der »persönlichen Virtuosität des Philologen« sich erhellt, rekurriert die objektive Hermeneutik auf die Rekonstruktion objektiver, durch Texte hergestellter Sinnstrukturen und nimmt von dort ihren empirischen Ausgang, wobei die erfahrbare, sinnstrukturierte Welt ihren Gegenstandsbereich bildet.
Oevermanns Ziel ist anspruchsvoll: er intendiert die zugleich forschungspraktisch orientierte Grundlegung eines sozialwissenschaftlichen Theorie- und Methodenkonzepts, das sich auf den gesamten Bereich dessen erstreckt, der von Menschen erfahrbar ist. Das heißt in letzter Konsequenz auch, daß diese Fundierung nicht nur für die Sozialwissenschaften, sondern auch für die Geistes- und selbst die Naturwissenschaften Gültigkeit in dem Sinn beansprucht, daß erst aufgrund der in der objektiven Hermeneutik vorgetragenen Argumente – sozusagen aufgrund einer »Proto-Untersuchung« – sachhaltige objekttheoretische Forschung möglich wird.