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Remigranten bildeten die zentrale Personengruppe in der Gründergeneration der DDR-Historiker. Worin bestand ihr Beitrag zur Etablierung einer marxistisch-leninistischen Geschichtswissenschaft? Wie konnten sie unter den Bedingungen der Diktatur ihre Erfahrungen des Exils nutzen? Wie agierten die Remigranten im Spannungsfeld zwischen parteipolitischen Vorgaben und wissenschaftlicher Arbeit? Wie stellten sie sich zu ihren bundesdeutschen Kollegen? Wieweit deformierte der Missbrauch der Geschichte als Legitimationswissenschaft ihre Arbeit? Das Buch enthält biographische Studien zu Ernst Engelberg, Jürgen Kuczynski, Alfred Meusel, Hans Mottek, Karl Obermann, Arnold Reisberg, Wolfgang Ruge, Albert Schreiner und Leo Stern.
About the author
Mario Keßler ist Mitarbeiter des Zentrums für Zeithistorische Studien und apl. Professor an der Universität Potsdam.
Report
"Mario Keßler hat den Bildungsweg und die Motivationen untersucht, die die Remigranten Alfred Meusel, Jürgen Kukzynski, Hans Mottek, Albert Schreiner, Karl Obermann, Ernst Engelberg, Leo Stern, Arnold Reisberg und Wolfgang Ruge zur Rückkehr in den Osten Deutschlands bewogen, und die Rolle, die sie in der frühen DDR spielten. (...) Das Buch wurde nicht geschrieben, um offene Rechnungen zu begleichen. Es möchte Kenntnisse über das wissenschaftliche und politische Leben in der DDR vertiefen helfen und vorschnellen Urteilen gleich welcher Art entgegenwirken. Das ist dem Autor überzeugend gelungen." (Ossietzky) "Porträtiert werden neun von insgesamt 22 Fachvertretern, die sich nach 1945, bei ihrer Rückreise aus dem Exil, für den zweiten deutschen Staat als Heimat entschieden und dort am Aufbau der materialistischen Geschichtswissenschaft mitwirkten.
Die so entstandenen Lebensbilder bieten nicht nur eine lebendige Anschauung über die Anfänge der DDR-Historiographie; sie zeigen auch - und darin liegt ihr besonderer Wert - dass die Wegbereiter der ostdeutschen Disziplin in der Kontinuität deutscher Wissenschaftsgeschichte, insbesondere der Weimarer Republik, standen." (Heike Mätzing, Das Parlament, 52. Jg. Nr. 24, 14.06.2002)