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Excerpt from Horazkritik: Seit, 1880
Bald nach dem Tode des Horaz wurden seine Gedichte in den Schulunterricht eingeführt, ein Schicksal, das ihm, wie er selbst serm. I, 10, 74 ff. Sich ausdruckt, nicht gerade erstrebenswert erschien. Seine Behandlung in der Schule führte naturgemäß zu einer metho dischen Erklärung der Gedichte; als Namen der besten Horazinter preten sind uns Terentius Scaurus, Acron und Porphyrion überliefert. Doch von diesen ist uns nur der Kommentar des Porphyrion, ab gesehen von kleinen Lücken, ganz erhalten, der uns einen interessam ten Einblick eröfi'net in die Art und Weise, wie speziell in den Rhetorenschulen der romischen Kaiserzeit die Interpretation des Horaz gehandhabt wurde. Vom echten alten Acron dagegen ist vielleicht ein kleiner Teil in den sogenannten pseudacronischen Scholien ent halten. Aber neben der Interpretation machte sich früh schon infolge der starken Verbreitung des Dichters das Bedürfnis der kritischen Sichtung, der recensio, geltend Die erste kritische Ausgabe ver anstaltete Valerius Probus, der sich die kritische Behandlung der Klassikertexte in der Weise der Alexandriner mittels kritischer Zeichen zur Aufgabe machte. Sueton, de gramm. 24, sagt von Probus: "multa exemplaria conü*acta emendm*e ac distinguere et adnotare curavit. Damit ist die dreifache Tätigkeit des Kritikers gekennzeichnet: die Berichtigung des Textes (emendare), die Interpunktion desselben (di stinguere) und die Hinzufügung der kritischen Zeichen wobei naturlich kleinere diese Zeichen betreffende Notizen nicht aus geschlossen waren. Ausdrücklich heißt es in dem von Th. Mommsen in einer Pariser Handschrift (cod. Reg. 7530) aufgefundenen und von Th. Bergk zuerst in der Zeitschrift für die Altertumswissenschaft 1845.
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