Read more
Es ist eines der größten Naturwunder überhaupt, und es ist das alltäglichste und häufigste: die Metamorphose. Insekten beherrschen die Wiedergeburt aus dem eigenen Körper. Dass aus einem plumpen, raupenartigen Dauerfresser ein filigraner Schmetterling wird oder aus einer wurstförmigen Larve eine Biene, ist etwa so, als formte sich aus dem Körper eines Maulwurfs eine Giraffe - nur noch phantastischer.
Die Wissenschaftsfotografen Nicole Ottawa und Oliver Meckes (»World Press Photo Award«, »Deutscher Preis für Wissenschaftsfotografie«) stellen Larve und erwachsenes Insekt in Einzelportraits einander gegenüber und dokumentieren so mit den Mitteln der Rasterelektronenmikroskopie in noch nie gesehener Detailschärfe und Brillanz einen Wandel, der nicht nur Wissenschaftler fasziniert.
Doch was spielt sich eigentlich hinter der ledrigen Puppenhülle ab? Noch vor wenigen Jahren konnten Wissenschaftler wenig mehr als mutmaßen und schlussfolgern. Seit kurzem aber ist es möglich, Insektenlarven quasi bei der Umwandlung zuzusehen. Die Technik des Schichtröntgens macht es möglich. Das Wissenschaftsjournalisten-Team Veronika Straaß und Claus-Peter Lieckfeld beschreibt den Weg der Erkenntnis und liefert darüber hinaus spannende Informationen zu den abgebildeten Insektengestalten. Jede ist auf irgendeinem Gebiet unübertrefflich gut, jede beherrscht irgendetwas besser als die Konkurrenz. Insekten sind buchstäblich die Meister aller Klassen. Dieser spektakuläre Bildband öffnet den Blick auf einen neu zu entdeckenden Kosmos und auf eine Welt, die in ihrer Existenz stark gefährdet ist. Wir Menschen könnten mit Chemie und flächendeckender Landschaftsverödung das schaffen, was Eiszeiten nicht vermochten: die Insekten-Fauna großflächig absterben zu lassen.
About the author
Veronika Straaß absolvierte ein Studium zur Diplom-Biologin und ist seitdem tätig als Autorin, freie Journalistin, Übersetzerin und Lektorin mit Schwerpunkt auf ökologische und ethologische Themen. Sie engagiert sich im Natur- und Umweltschutz und war knapp 3 Jahre als Redakteurin für die Umwelt-Jugendzeitschrift Tu was verantwortlich.
Claus-Peter Lieckfeld, geboren 1948 und aufgewachsen in der Lüneburger Heide, ist Gründungsmitglied von Horst Sterns Umweltmagazin "natur". Seit 1989 freier Autor, schrieb er für das "SZ-Magazin", "GEO", "Merian", "Die Zeit" und "Die Woche". Außerdem arbeitete er an mehreren Kabarett-Programmen mit, unter anderem für "Scheibenwischer" und für die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft".