Read more
Böses zeigt sich, und die Frage, wie es zu identifizieren sei, stellt sich immer erst, wenn sich das Böse zeigt. Gerade deshalb hat das Böse eine Geschichte; es ist die Geschichte davon, was wann als böse bezeichnet wurde, wie der Begriff des Bösen - so es denn ein Begriff und nicht nur eine Signatur ist - sich fassen läßt. Aber es ist auch die Geschichte davon, wie diese Signatur sich im Laufe ihrer Geschichte ändert, wie sie den Schein der Präzision bekommt, ohne daß diese begrifflichen Präzisionsversuche das Phänomen des Bösen fassen könnten. Historisch wird ein Bedeutungsfeld sichtbar, die undeutliche Faßlichkeit konturiert sich von Beginn an in einem mythischen und später theologischen Kontext: Das Phänomen des Bösen wird durch Geschichten und Theorien evidenter. Für den phänomenalen Befund sind Geschichten und Theorien nicht zuständig, wohl aber für seine Bewältigung.
List of contents
Colpe, Carsten: Religion und Mythos im Altertum. Schäfer, Peter: Das Böse in der mittelalterlichen jüdischen Mystik. Haas, Alois M.: Das Syndrom des Bösen in der mittelalterlichen Mystik. Hödl, Ludwig: Die metaphysische und ethische Negativität des Bösen in der Theologie des Thomas von Aquin. Selge, Kurt Victor: Luther und die Macht des Bösen. Dülmen, Richard_van: Die Dienerin des Bösen. Zum Hexenbild in der frühen Neuzeit. Sparn, Walter: Mit dem Bösen leben. Zur Aktualität des Theodizeeproblems. Michelsen, Peter: Mephistos "eigentliches Element". Vom Bösen in Goethes "Faust". Bolz, Norbert: Das Böse jenseits von Gut und Böse. Lischke, Gottfried: Ist Aggression böse? Zur Ethologie, Soziobiologie und Psychologie des Kampfes und der Moral. Schulte, Christoph: Böses und Psyche. Immoralität in psychologischen Diskursen. Schmidt-Biggemann, Wilhelm: Metamorphosen der Macht. Die Geschichte des Guten und Bösen bei Nietzsche und Max Weber.
Summary
Böses zeigt sich, und die Frage, wie es zu identifizieren sei, stellt sich immer erst, wenn sich das Böse zeigt. Gerade deshalb hat das Böse eine Geschichte; es ist die Geschichte davon, was wann als böse bezeichnet wurde, wie der Begriff des Bösen – so es denn ein Begriff und nicht nur eine Signatur ist – sich fassen läßt. Aber es ist auch die Geschichte davon, wie diese Signatur sich im Laufe ihrer Geschichte ändert, wie sie den Schein der Präzision bekommt, ohne daß diese begrifflichen Präzisionsversuche das Phänomen des Bösen fassen könnten. Historisch wird ein Bedeutungsfeld sichtbar, die undeutliche Faßlichkeit konturiert sich von Beginn an in einem mythischen und später theologischen Kontext: Das Phänomen des Bösen wird durch Geschichten und Theorien evidenter. Für den phänomenalen Befund sind Geschichten und Theorien nicht zuständig, wohl aber für seine Bewältigung.