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Ehen und ihre Freundschaften - Niemand heiratet für sich allein

German · Paperback / Softback

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Trennung und Scheidung sind seit Jahren in der Öffentlichkeit ein viel dis kutiertes Thema. Als beängstigend wird dabei immer der angeblich starke Anstieg der Scheidungen hervorgehoben. Dies deute auf einen zunehmenden Verfall moralischer Werte und auf eine Krise der Ehe und damit auch der Familie hin, ist in diesem Zusammenhang immer wieder zu hören. Diese kulturpessimistische Sicht wird meistens noch um die Einschätzung erwei tert, daß die Paare sich heute viel zu schnell trennen und Krisen nicht mehr gemeinsam meistern würden. Die von dieser Entwicklung am stärksten be troffenen Kinder werden als Scheidungswaisen bezeichnet. Von feministischer Seite wird dagegen eher der Aspekt der gößeren Ent scheidungsfreiheit von Frauen betont. Eigene Erwerbstätigkeit und/oder sozialstaatliche Transferzahlungen geben den Frauen heute die Möglichkeit, sich aus einer unbefriedigenden Ehe zu lösen und alleine zu leben. Die Ab hängigkeit vom Mann habe Frauen früherer Generationen zum Verharren in einer häufig unbefriedigenden Ehe gezwungen (Beck-Gernsheim 1986; Schenk 1987). Der Aspekt zunehmender Wahlmöglichkeit -nicht nur, aber vor allem für Frauen -wird auch von seiten der Modernisierungstheorie als Kennzeichen der Moderne hervorgehoben (Beck 1986). Diese erweiterten Möglichkeiten erfordern andererseits eine größere Verantwortlichkeit des einzelnen für sein Leben.

List of contents

1. Einleitung.- 2. Vom Privileg der Ehe zum Recht auf Scheidung.- 2.1. Mittelalter: Die Durchsetzung der Monogamie.- 2.2. Von der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert: Die Abschaffung der Ehe als Privileg.- 2.3. 20. Jahrhundert: Das Recht auf Scheidung.- 2.4. Zusammenfassung.- 3. Familie als "unvollständig modernisierte Institution".- 4. Ehe als privilegierte soziale Beziehung.- 4.1. Ehe als nomischer Prozeß.- 4.2. Herstellung von Gemeinsamkeit - eine Fiktion?.- 4.3. Ent-täuschung der Fiktion.- 4.4. Seine "Welt" - ihre Erfahrungen.- 5. Das Paar und die Anderen.- 6. Freunde und Freundinnen als "objektivierende Dritte": Die Fragestellung.- 7. Methodologische Voraussetzungen der Untersuchung.- 7.1. Voraussetzungen der Textproduktion und Retrospektivität.- 7.2. Rekonstruktion des Falles und der latente Sinn.- 7.3. Exkurs: Zur Theorie der objektiven Hermeneutik.- 8. Durchführung und Aufbereitung der Interviews.- 8.1. Interviewführung.- 8.2. Situation während der Interviews.- 8.3. Auswahl der Befragten.- 8.4. Aufbereitung des Materials.- 9. Auswertung der Interviews.- 9.1. Analyse "biographischer Daten".- 9.2. Sequentielle Analyse.- 9.3. Feinanalyse.- 9.4. Exkurs: Metaphernanalyse.- 9.5. Darstellung der Auswertung.- 10. Petra: "Der Lack ist ab".- 11. Maria: "Einsames Nebeneinander".- 12. Claudia: "Ohne Gespräch geh' ich ein".- 13. Freundschaftsmuster im Ehe- und Trennungsverlauf.- 13.1. Aushandlung als Fiktion.- 13.2. Sozial nicht-unterstützende Freundschaft: Petra.- 13.3. Sozial unterstützende Freundschaft: Maria.- 13.4. Keine Freundschaften: Claudia.- 13.5. Spaltende Freundschaften.- 14. Zusammenfassung und Ausblick.- 15. Literatur.

Summary

Trennung und Scheidung sind seit Jahren in der Öffentlichkeit ein viel dis kutiertes Thema. Als beängstigend wird dabei immer der angeblich starke Anstieg der Scheidungen hervorgehoben. Dies deute auf einen zunehmenden Verfall moralischer Werte und auf eine Krise der Ehe und damit auch der Familie hin, ist in diesem Zusammenhang immer wieder zu hören. Diese kulturpessimistische Sicht wird meistens noch um die Einschätzung erwei tert, daß die Paare sich heute viel zu schnell trennen und Krisen nicht mehr gemeinsam meistern würden. Die von dieser Entwicklung am stärksten be troffenen Kinder werden als Scheidungswaisen bezeichnet. Von feministischer Seite wird dagegen eher der Aspekt der gößeren Ent scheidungsfreiheit von Frauen betont. Eigene Erwerbstätigkeit und/oder sozialstaatliche Transferzahlungen geben den Frauen heute die Möglichkeit, sich aus einer unbefriedigenden Ehe zu lösen und alleine zu leben. Die Ab hängigkeit vom Mann habe Frauen früherer Generationen zum Verharren in einer häufig unbefriedigenden Ehe gezwungen (Beck-Gernsheim 1986; Schenk 1987). Der Aspekt zunehmender Wahlmöglichkeit -nicht nur, aber vor allem für Frauen -wird auch von seiten der Modernisierungstheorie als Kennzeichen der Moderne hervorgehoben (Beck 1986). Diese erweiterten Möglichkeiten erfordern andererseits eine größere Verantwortlichkeit des einzelnen für sein Leben.

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