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Wie männlich ist die Wissenschaft?

German · Paperback / Softback

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Trotz des universalistischen Geltungsanspruchs der Wissenschaften hat niemand deren soziale Relativität drastischer erlebt als die Frauen. Die Zweifel an der vermeintlichen Geschlechtsneutralität der Wissenschaften sind heute, da es innerhalb der Institution Wissenschaft auch Frauen gibt, die ihre Erfahrungen selbst artikulieren können, nicht mehr zum Schweigen zu bringen. Mit zur Sprache gebracht werden dabei Themen, die für viele Männer noch immer tabuisiert sind.
Dieses Buch dokumentiert den Versuch, Wahrnehmungen, Erfahrungen und Reflexionen, die Frauen in und mit ihrer eigenen Wissenschaftsdisziplin gemacht haben, auszuarbeiten und über Disziplinengrenzen hinweg miteinander - und mit Männern - zu diskutieren. Männerdominanz erschöpft sich nicht in der derzeit noch immer extremen Minderheitensituation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb. Männerdominanz ist, wie viele der Autorinnen meinen, in das gesamte Gebäude der Wissenschaft, in die Zielsetzungen, Inhalte und Verfahrensweisen der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung eingeschrieben. Das Allgemeine wird vom Mann und seiner Lebenssituation her gedacht. Er ist der Mensch. Mit dieser Prämisse haben vor allem die Human- und Sozialwissenschaften, aber auch die Biologie und die Medizin, ein Menschheitssystem entworfen, in dem Frauen und ihre Existenzbedingungen als Abweichung vom Allgemeinen, als Sonderfall oder Nachgeordnetes behandelt werden.
Das Buch zeigt auf, wie dieser Entwurf des Allgemeinen auf Kosten der Frauen in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen - in Kultur- und Sozialwissenschaften, in Rechtswissenschaft und Medizin, in Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Architektur, - zustande gekommen ist und welche Ansätze für Veränderungen, Hoffnungen und Herausforderungen sich abzuzeichnen beginnen. Dabei wird nicht nur gefragt, wie Männer Wissenschaft betreiben, sondern auch, warum sie es so tun, wie sie es tun. Welche Konsequenzen hat es für Frauen und Männer heute, daß sie in einer Welt leben, die von eben dieser Wissenschaft und Technik durchdrungen ist und von ihr geformt wird? Wie wäre ein neues Allgemeines, das Frauen und Männer nicht länger unter männlich gedachte Menschen subsumiert, zu entwickeln und durchzusetzen? Welche Lernprozesse innerhalb der Institution Wissenschaft sind nötig, um weiblicher und männlicher Kreativität in einem humanen Sinn zum Durchbruch zu verhelfen?

About the author

Helga Nowotny ist emeritierte Professorin für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich und ehemalige Leiterin des Collegium Helveticum. Sie ist Vorsitzende von EURAB, des European Research Advisory Board der Europäischen Union und Gründungsdirektorin von "Society in Science: The Branco Weiss Fellowship".

Summary

Trotz des universalistischen Geltungsanspruchs der Wissenschaften hat niemand deren soziale Relativität drastischer erlebt als die Frauen. Die Zweifel an der vermeintlichen Geschlechtsneutralität der Wissenschaften sind heute, da es innerhalb der Institution Wissenschaft auch Frauen gibt, die ihre Erfahrungen selbst artikulieren können, nicht mehr zum Schweigen zu bringen. Mit zur Sprache gebracht werden dabei Themen, die für viele Männer noch immer tabuisiert sind.
Dieses Buch dokumentiert den Versuch, Wahrnehmungen, Erfahrungen und Reflexionen, die Frauen in und mit ihrer eigenen Wissenschaftsdisziplin gemacht haben, auszuarbeiten und über Disziplinengrenzen hinweg miteinander – und mit Männern – zu diskutieren. Männerdominanz erschöpft sich nicht in der derzeit noch immer extremen Minderheitensituation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb. Männerdominanz ist, wie viele der Autorinnen meinen, in das gesamte Gebäude der Wissenschaft, in die Zielsetzungen, Inhalte und Verfahrensweisen der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung eingeschrieben. Das Allgemeine wird vom Mann und seiner Lebenssituation her gedacht. Er ist der Mensch. Mit dieser Prämisse haben vor allem die Human- und Sozialwissenschaften, aber auch die Biologie und die Medizin, ein Menschheitssystem entworfen, in dem Frauen und ihre Existenzbedingungen als Abweichung vom Allgemeinen, als Sonderfall oder Nachgeordnetes behandelt werden.
Das Buch zeigt auf, wie dieser Entwurf des Allgemeinen auf Kosten der Frauen in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen – in Kultur- und Sozialwissenschaften, in Rechtswissenschaft und Medizin, in Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Architektur, – zustande gekommen ist und welche Ansätze für Veränderungen, Hoffnungen und Herausforderungen sich abzuzeichnen beginnen. Dabei wird nicht nur gefragt, wie Männer Wissenschaft betreiben, sondern auch, warum sie es so tun, wie sie es tun. Welche Konsequenzen hat es für Frauen und Männer heute, daß sie in einer Welt leben, die von eben dieser Wissenschaft und Technik durchdrungen ist und von ihr geformt wird? Wie wäre ein neues Allgemeines, das Frauen und Männer nicht länger unter männlich gedachte Menschen subsumiert, zu entwickeln und durchzusetzen? Welche Lernprozesse innerhalb der Institution Wissenschaft sind nötig, um weiblicher und männlicher Kreativität in einem humanen Sinn zum Durchbruch zu verhelfen?

Product details

Assisted by Hausen (Editor), Hausen (Editor), Karin Hausen (Editor), Helg Nowotny (Editor), Helga Nowotny (Editor)
Publisher Suhrkamp
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.1986
 
EAN 9783518281901
ISBN 978-3-518-28190-1
No. of pages 304
Dimensions 108 mm x 177 mm x 20 mm
Weight 276 g
Illustrations m. Abb.
Series suhrkamp taschenbuch wissenschaft
Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft
suhrkamp taschenbuch wissenschaft
Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft
Subjects Social sciences, law, business > Sociology > Women's and gender studies

Kongress, Philosophie, Geschlechterrolle, Interdisziplinäre Studien, Gender, Frauenbewegung, Feminismus und feministische Theorie, Political Correctness, Aufsatzsammlung, Wissenschaftssoziologie, Geschlechterbeziehung, auseinandersetzen, Geschlechtsneutralität

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