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Ein Fotograf fängt Feuer. Eine Frau verliert ihr Gedächtnis. Ein Staubsaugerfabrikant steht im Verdacht, Leichen zu zerstückeln. Blaszczykowski, Nespoli, Schmittkopf. Personen, Ereignisse, die einander fern scheinen und sich doch ineinander verstricken, sich verflechten und ihren Faden verlieren, ehe er sich an anderen Orten wiederfindet, dieser rote, allzu rote, durch Blut gezogene Faden am Saum des Kleids von Viola Nespoli. Keine Mordkommission behält da den Überblick: Sgarby, Kottwitz, Schwarz und Rütters. Ein hinter Namen und deren Wiedergängern florierendes Kartell arbeitet hart im Dienste der Imagination und des Begehrens, der Kunst und anderer Verbrechen. Und das könnte endlos so weitergehen, in Polen, Mexiko, Sizilien, auf dem Papier und in den Köpfen anderer Leute.
Mit wilder Intelligenz und präziser Choreographie führen uns Gomes/Thermann vor, wie der Sinn den Verstand übersteigt und in eine derart zwingende Logik mündet, dass einzig noch der falsche Weg hinausführt: ein rasantes Erstlingswerk von halluzinatorischer Kraft, literarischer Finesse, filmreifer Komik.
About the author
Mario Gomes, geb. 1978, Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften in Lissabon und Bonn. Promotion im Rahmen eines deutsch italienischen Promotionskollegs an den Universitäten Bonn und Florenz zum »Inneren Monolog«. Derzeit Dozent für Deutsch als Fremdsprache in Berlin sowie freier Autor und Filmemacher.
Report
»So witzig, böse und überdreht, so unanständig brutal und beherzt pornografisch, kreuzt der Roman eine ganze Genre-Bibliothek mit den Filmen von Quentin Tarantino und David Lynch und bringt so diese quietschfidele literarische Intelligenzbestie zur Welt. Solche Romane solle man lesen im postfaktischen Zeitalter.« Ronald Düker, DIE ZEIT