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Das "soziale Europa" wird kontrovers diskutiert: FUr die einen ist es ein erstrebenswer tes Ziel; rnanche sehen in der Entwicklung sozialer Regulierungen auf europaischer Ebene sogar eine Bedingung fUr das dauerhafte Gelingen der Europaischen Union. FUr die anderen besteht der Reiz der Wirtschafts- und Wahrungsunion gerade darin, daB sie korporatistische Verkrustungen auf der Ebene der Nationalstaaten aufbricht; sie sehen in der Schaffung eines europaischen Marktes die Voraussetzung fUr Wettbewerbsfa higkeit und Wohlstand. Manche nehrnen die Vedagerung von Zustandigkeiten auf die europaische Ebene als Abbau von Sozialstaatlichkeit wahr; andere verstehen die Star kung der europaischen Ebene als strategischen Schliissel zur Rettung sozialstaatlicher Errungenschaften angesichts der Herausforderung durch die Globalisierung. Hinter diesen Kontroversen verbergen sich unterschiedliche ordnungspolitische Konzepte und zurn Teil auch gegensatzliche wirtschaftliche Interessen. Die Auseinan dersetzungen urn die Gestaltung unserer Gesellschaft werden spatestens seit der Lan cierung des Binnenrnarkt-Projekts und der Wahrungsunion nicht rnehr allein auf der nationalen Ebene gefUhrt. Sie sind zu europaweiten Auseinandersetzungen geworden, und sie tragen unabhangig von ihrern Ausgang dazu bei, daB sich eine europaische Ge sellschaft entwickelt. Die Kontroversen urn das "soziale Europa" sind ein Indiz fUr die zunehrnende Realitat der europaischen Gesellschaft.
List of contents
1. Relevanz - Erkenntnisinteresse - Aufbau der Studie.- 1.1 Methodische Vorgehensweise, Analysekategorien und begriffliche Vorklärungen.- 1.2 Forschungsstand und Problemstellung.- 2. Gemeinschaftliche Sozialpolitik: legislative Aktivitäten.- 2.1 Der EWG-Vertrag 1957/58: Von der Konstitution der Nachrangigkeit europäischer Sozialpolitik zur Realisierung der Freizügigkeit.- 2.2 Einheitliche Europäische Akte (EEA) 1986/87: Qualifizierte Mehrheitsentscheidung und Einbeziehung der Sozialkontrahenten.- 2.3 Maastrichter "opting in ": Protokoll und Abkommen über die Sozialpolitik 1991/92.- 2.4 Amsterdamer Vertrag 1997/98: Reintegration des Maastrichter Sozialprotokolls.- 3. Gemeinschaftliche Sozialpolitik: redistributive Aktivitäten.- 3.1 Europäischer Sozialfonds: Sozialpolitisches Handlungsund Umverteilungsinstrumentarium.- 3.2 Regulierung und dirigistische Gestaltung im Agrarsektor.- 4. Gemeinschaftliche Sozialpolitik: Wege zu kollektivvertraglichen Aktivitäten.- 4.1 Funktion und historische Entwicklung des europäischen Sozialdialogs bis zum Maastrichter Sozialprotokoll.- 4.2 Grundvoraussetzungen, Entwicklungsmöglichkeiten und Grenzen europäischer Kollektivvertragsbeziehungen.- 5. Gemeinschaftliche Sozialpolitik in der Europäischen Währungsunion.- 5.7 Der europäische Sozialraum.- 5.2 Methoden und Ziele gemeinschaftlicher Sozialpolitik.- 5.3 Perspektiven gemeinschaftlicher Sozialpolitik: Trends und Ausblick.- Anhang I: Literaturüberblick zur gemeinschaftlichen Sozialpolitik.- Anhang II: Sozialpolitisches Begriffsrepertoire der Gemeinschaft.- Abkürzungsverzeichnis.