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Friedrich Stoltze gilt als der Frankfurter Mundartdichter. Seine humorvollen Gedichte und Geschichten aus dem alten, 1944 unwiederbringlich zerstörten Frankfurt sind in zahlreichen Auflagen erschienen und bis heute erhältlich. Der streitbare Demokrat geriet in Vergessenheit. Großen Anteil daran hatten die Nationalsozialisten, die den volkstümlichen Autor für ihre völkische Ideologie vereinnahmten und den politischen Schriftsteller unter den Tisch kehrten. Ein Freiheitsdichter und Demokrat war in Hitlers Diktatur unerwünscht. Diese politische Seite Stoltzes steht nun im Mittelpunkt eines neuen Lesebuchs, das zum 200. Geburtstag des Satirikers erscheint. Friedrich Stoltze hat sich kritisch mit allen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen seiner Zeit auseinandergesetzt. Dazu gehören die Revolution 1848/49 und die Reichsgründung 1871 ebenso wie seine Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit, politischer Mitbestimmung und Pressefreiheit. Kurze Einführungen und Erläuterungen stellen Stoltzes Texte und ausgewählte Karikaturen in den historischen Kontext.
About the author
Friedrich Stoltze (1816 - 1891) wurde in Frankfurt am Main geboren und absolvierte ebenda, in Paris und Lyon eine Kaufmannslehre. Währenddessen lernte er u.a. die Dichterin Marianne von Willemer kennen. Stoltze nahm aktiv Anteil an den politischen Umbrüchen seiner Zeit und kommentierte die Ereignisse des Hambacher Festes 1832, der Revolution von 1848 sowie der Reichsgründung 1870/71 und das Ende der Bismarck-Ära. 1841 erschein sein erster Gedichtband, 1852 seine Frankfurter Krebbelzeitung, 1860 gründete er die satirische freiheitlich-demokratische Wochenzeitung Frankfurter Latern, in der er wichtige Persönlichkeiten und aktuelle Ereignisse nicht nur in Frankfurter Mundart aufs Korn nahm. Wegen antipreußischer Haltung musste er 1866 zeitweise aus Frankfurt fliehen. 1871 nahm er die Herausgabe der Frankfurter Latern wieder auf. Stoltze starb 1891 in seiner Heimatstadt.
Summary
Friedrich Stoltze gilt als der Frankfurter Mundartdichter. Seine humorvollen Gedichte und Geschichten aus dem alten, 1944 unwiederbringlich zerstörten Frankfurt sind in zahlreichen Auflagen erschienen und bis heute erhältlich. Der streitbare Demokrat geriet in Vergessenheit. Großen Anteil daran hatten die Nationalsozialisten, die den volkstümlichen Autor für ihre völkische Ideologie vereinnahmten und den politischen Schriftsteller unter den Tisch kehrten. Ein Freiheitsdichter und Demokrat war in Hitlers Diktatur unerwünscht. Diese politische Seite Stoltzes steht nun im Mittelpunkt eines neuen Lesebuchs, das zum 200. Geburtstag des Satirikers erscheint. Friedrich Stoltze hat sich kritisch mit allen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen seiner Zeit auseinandergesetzt. Dazu gehören die Revolution 1848/49 und die Reichsgründung 1871 ebenso wie seine Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit, politischer Mitbestimmung und Pressefreiheit. Kurze Einführungen und Erläuterungen stellen Stoltzes Texte und ausgewählte Karikaturen in den historischen Kontext.