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Im Sommer 1990 schrieb die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-West falen (UR) ein Forschungsprojekt zur Analyse der Gewaltprofile deutscher Fernsehprogramme (RTL, SAT 1, Tele 5, PRO 7, ARD, ZDF) aus. Der Auf trag wurde im Februar 1991 an die Autoren dieses Berichts vergeben. Nach umfänglichen Vorbereitungsarbeiten wurden Mitte 1991 aus einem Zeitraum von 8 Wochen nach einer Zufalls stichprobe Programme jedes ein zelnen Senders so ausgewählt, daß insgesamt eine vollständige Woche nach dem jeweiligen Programmschema repräsentiert war. Die auf Video aufge zeichneten fast 750 Programmstunden wurden von 6 Beurteilern auf der Basis eines umfangreichen Kategoriensystems nach Qualität und Quantität der vorkommenden Aggressions- und Bedrohungshandlungen kodiert und anschließend mit Hilfe verschiedener Computerprogramme analysiert. Der vorliegende Bericht stellt nach ersten Teilveröffentlichungen die vollständigen Ergebnisse dieser Analysen vor. Zugleich werden sie in Be zug gesetzt zur wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte über die Wir kung von Gewaltdarstellungen. Eine Inhaltsanalyse selbst erlaubt keine Aussagen über Wirkungen. Sie ist aber wichtiger Bestandteil einer Reihe aufeinanderbezogener Studien: Um mögliche Konsequenzen von Fernseh gewalt bestimmen zu können, ist auch eine Analyse von Quantität und Qualität notwendig. Wirken (oder mit anderen Faktoren interagieren) kann nur, was gezeigt wird. Um dieses Angebotspotential geht es in der Studie.
List of contents
Vorbemerkung.- 1. Einleitung.- 2. Der Stand der Wirkungsforschung.- 2.1 Die Forschungsstrategien.- 2.2 Der Wirkungsbegriff.- 2.3 Motive zum Gewaltkonsum.- 2.4 Die Wirkungstheorien.- 2.5 Übersicht über die Wirkungsebenen.- 2.6 Resümee: Wissenschaftskonsens in der Wirkungsfrage.- 3. Internationale Programmanalysen.- 3.1 Kategorien der subjektiven Gewaltwahrnehmung.- 3.2 Inhaltsanalysen.- 4. Vorgehen bei der Erfassung der Gewalt.- 4.1 Die Aggressions- und Gewaltdefinition.- 4.2 Aggressionsstruktur.- 5. Die Untersuchung.- 5.1 Kategorienschema und Kodierhandbuch.- 5.2 Definition der Analyseebenen.- 5.3 Datenorganisation und Datenverarbeitung.- 5.4 Stichprobe und Datenerhebung.- 5.5 Datenauswertung.- 6. Ergebnisse.- 6.1 Das Gesamtangebot.- 6.2 Der Anteil der Aggression am Gesamtangebot.- 6.3 Verteilung der Aggression auf einzelne Sender und Programmplätze.- 6.4 Qualitative Gewaltstruktur.- Zusammenfassung der Ergebnisse.- Das Programm insgesamt.- Die einzelnen Sender.- Die inhaltliche Struktur der Aggression.- Verteilung der Aggression auf die unterschiedlichen Programmgenres.- Die Genres im einzelnen.- Konsequenzen.- I. Allgemeine Vorbemerkungen und Definitionen.- II. Codebuch und Kategoriensystem.- Literatur.
About the author
Dr. Jo Groebel, Dipl.-Psych., ist Professor an der Universität Utrecht.
Dr. Uli Gleich ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft im Fachbereich Psychologie der Universität Koblenz-Landau.