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Macht Euch die Stadt zum Bilde! - Über die Modernisierung des ländlichen Raumes

German · Paperback / Softback

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Würden Sie heute eine Reise in eine der ländlichen Regionen in Deutschland wiederholen, die in den 60er Jahren schon einmal stattgefunden hat, so gäbe es viel festzuhalten. Der Schotterweg, auf dem Sie sich damals einem Dorf genähert haben, ist nun eine breite, asphaltierte Straße; die vielen Bäume im Dorf sind verschwunden; eine neue Bushaltestelle zeigt an, daß hier zweimal am Tag ein Schulbus verkehrt. Das Dorfgasthaus ist geschlossen, sie begeg nen jedoch einem Dorfgemeinschaftshaus, das allerdings auch nicht geöffnet ist. Wenn Sie das Haus eines Bekannten in diesem Dorf aufsuchen, so ist es grundlegend erneuert: mit einem geräumigen Bad, einer Gästetoilette und ei ner modernen Einbauküche ausgestattet. Der ehemalige kleine Stall ist nun mehr eine Garage oder eine Werkstatt. Sie erfahren, daß das Dorf seit über zwanzig Jahren keinen eigenen Bürgermeister mehr hat, sondern ein Ortsteil einer Großgemeinde ist, von der die Wasserversorgung und Entsorgung, die Müllabfuhr und die Pflege der Straßenränder übernommen wurde. Mögli cherweise erzählt Ihnen Ihr Bekannter, daß gerade eine Intitiativgruppe zur Entwicklung der Region gegründet worden sei und es nunmehr darum gehe, die Identität des Ortes und der Region wiederzufinden. Ein Dorf müsse wieder als Dorf erfahrbar werden. Fünfunddreißig Jahre haben gereicht, Lebensformen und Landnutzung, Bauformen und politische Regulation grundlegend zu ändern.

List of contents

1. Ein Dorf, ein Haus und viele Fragen: "Altenburschla rüstet sozial auf".- 2. Von der politischen Idee zur Musteranlage.- Aus der Vorstellung wird Programm (S. 9) * Der Landflucht entgegenwirken (S. 14) * Die Suche nach dem Dorfgemeinschaftshauskonzept (S. 17) * Der Auftakt: Hinaus in die Gemeinden (S. 23) * Dorfgemeinschaftshaus und öffentliche Resonanz: "Die Idee lebt!" (S. 30).- 3. Aus Plan wird Politik: "Die Welt kommt ins Dorf".- Wir bauen ein Dorfgemeinschaftshaus (S. 35) * Gemeinschaft, Eigenständigkeit und Macht (S. 39) * Die Einrichtungen der Dorfgemeinschaftshäuser (S. 42) * Förderung von Kultur und Bildung (S. 44) * Entlastung der Landfrau (S. 52) * Verbesserung der hygienischen Verhältnisse und der Gesundheitspflege (S. 59) * Architektonisches und gestalterisches Vorbild (S. 61).- 4. Die Macht der Propaganda: "Fortschritt" statt "Primitivität".- Die Furcht vor der Landflucht und die Flucht in die Moderne (S. 67) * Ordnung in Sauberkeit (S. 73) * Kleines Programm - große Wirkung (S. 77).- 5. Aus Politik wird Geschichte: "Es war die zündende Idee".- Die Struktur Hessens um 1950 (S. 85) * Sozialdemokratische Entwicklungspolitik: "Geplanter Fortschritt - gesicherte Zukunft" (S. 90) * Zwischen Markt, Macht und Gefühlen: SPD und bäuerliche Milieus (S. 93) * Die Modernisierung des Raumes (S. 98) * "Stärkung der Verwaltungskraft": Die Entmachtung des politischen Dorfes (S. 107) * Wandel und Ende der "Sozialen Aufrüstung des Dorfes" (S. 111).- 6. Auf den Spuren der Idee: Von Rastenburg zum Marshallplan.- Kaiserreich und Weimarer Republik: "Damals war alles Neuland" (S. 117) * Entwicklungen während der NS-Zeit: Macht und Raum (S. 129) * 'Gemeinschaftsgeist' unterm Hakenkreuz (S. 131) * Landfrau undProduktivität - "Jede Kilowattstunde hilft siegen!" (S. 137) * Große Pläne nach dem Endsieg: "Gesundung der ländlichen Lebensverhältnisse (S. 142) * Die 'Stunde Null' und der 'Neuanfang': Das Projekt No.: III B 2 und die Folgen (S. 149).- 7. Die Wege der fordistischen Modernisierung.- Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln.- Verzeichnis der gesichteten Archivmaterialien.- Gesichtete Zeitungen und Zeitschriften.- Verzeichnis der geführten Interviews.- Abkürzungsverzeichnis.

Summary

Würden Sie heute eine Reise in eine der ländlichen Regionen in Deutschland wiederholen, die in den 60er Jahren schon einmal stattgefunden hat, so gäbe es viel festzuhalten. Der Schotterweg, auf dem Sie sich damals einem Dorf genähert haben, ist nun eine breite, asphaltierte Straße; die vielen Bäume im Dorf sind verschwunden; eine neue Bushaltestelle zeigt an, daß hier zweimal am Tag ein Schulbus verkehrt. Das Dorfgasthaus ist geschlossen, sie begeg nen jedoch einem Dorfgemeinschaftshaus, das allerdings auch nicht geöffnet ist. Wenn Sie das Haus eines Bekannten in diesem Dorf aufsuchen, so ist es grundlegend erneuert: mit einem geräumigen Bad, einer Gästetoilette und ei ner modernen Einbauküche ausgestattet. Der ehemalige kleine Stall ist nun mehr eine Garage oder eine Werkstatt. Sie erfahren, daß das Dorf seit über zwanzig Jahren keinen eigenen Bürgermeister mehr hat, sondern ein Ortsteil einer Großgemeinde ist, von der die Wasserversorgung und Entsorgung, die Müllabfuhr und die Pflege der Straßenränder übernommen wurde. Mögli cherweise erzählt Ihnen Ihr Bekannter, daß gerade eine Intitiativgruppe zur Entwicklung der Region gegründet worden sei und es nunmehr darum gehe, die Identität des Ortes und der Region wiederzufinden. Ein Dorf müsse wieder als Dorf erfahrbar werden. Fünfunddreißig Jahre haben gereicht, Lebensformen und Landnutzung, Bauformen und politische Regulation grundlegend zu ändern.

Product details

Authors Thomas Fuchs
Assisted by Detlev Ipsen (Foreword)
Publisher VS Verlag für Sozialwissenschaften
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.1996
 
EAN 9783810023629
ISBN 978-3-8100-2362-9
No. of pages 201
Dimensions 201 mm x 12 mm x 317 mm
Illustrations VIII, 201 S. 11 Abb.
Series Stadt, Raum und Gesellschaft
Stadt, Raum und Gesellschaft
Subjects Social sciences, law, business > Social sciences (general)

Soziologie, Stadt, Macht, Struktur, Verkehr, Vorbild, Pflege, Moderne, Politik, B, Modernisierung, Sociology, Society, Social Sciences, auseinandersetzen, Social Sciences, general

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