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In dem vorliegenden Band werden die kleineren Prosaarbeiten, die Dialoge und die frühen Essays erstmals gesammelt veröffentlicht.In der in verschiedenen Anthologien und Zeitschriften publizierten erzählenden Kurzprosa zeigen sich kafkaeske Einflüsse, die jedoch durch die Kriegserfahrungen gebrochen werden. Klar erkennbar ist die Ablehnung jedweder Ideologie: Im Kunstwerk sollte nicht eine Weltanschauung sichtbar werden, sondern die künstlerische Gestaltung, die in sich den moralischen Wert trägt.György Sebestyén, langjähriger Freund von Herbert Eisenreich, sah in dessen Sprachgebrauch etwas nahezu Überzeitliches: "Verworfen wohl vom modischen Ästheten, doch um so näher dem eigentlichen Wesen der Sprachkunst, sind Eisenreichs Dialoge geradezu exemplarisch: sie zeugen von der Existenz eines Geistes, der, von den Kapriolen des Literaturbetriebes gänzlich unberührt, die Sprache immer wieder zu beseelen vermag. Daß dieser Geist durch den Aufschwung der Technik nicht notwendigerweise unterdrückt wird, sondern - wenn er sich nur treu bleibt - sich die neuen technischen Möglichkeiten gleichsam unterwerfen kann, diese Unveränderlichkeit der literarischen Substanz scheint ein nicht belangloses Zeichen zu sein. Zukunftsfanatiker sollten hinter den Wandlungen der Oberfläche das Kontinuum erfahren."
About the author
Herbert Eisenreich, geb. 1925, gest. 1986, war Autor von Erzählungen, Kurzgeschichten, Gedichten, Essays, Sachbuchernund Hörspielen. Von 1952-56 war er für den NWDR in Hamburg tätig.
Helmuth A. Niederle, geb. 1949 in Wien, studierte außereuropäische und europäische Ethnologie, Kunstgeschichte und Soziologie, lebt in Wien und Dallein/Niederösterreich; stellvertretender Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, Beauftragter des Writers in Prison Committees Austria des Österreichischen P.E.N.-Clubs.