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Das Gebäude als Akteur - Architekturen und ihre Atmosphären

German · Hardback

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Nicht nur Menschen tun etwas mit Gebäuden - auch Gebäude tun etwas mit Menschen. Sie haben unterschiedliche individuelle und kollektive Bedeutungen für uns. Sie bringen uns dazu, dass wir uns mit ihnen auseinandersetzen und für oder gegen sie aktiv werden. Als Symbole von Vergangenem lassen sie uns Zeitgefühl erahnen und bieten Orientierung im öffentlichen Raum. Und sie können im Laufe der Zeit zu Vertrauten werden, zu Metaphern für (Fehl)Entscheidungen oder zu technischen Herausforderungen. Wodurch und wann werden Gebäude zu Akteuren? In welchen Konstellationen entfalten sie Wirkmächtigkeit? Welche Handlungsspielräume in sich, der Stadt und im Raum eröffnen und begrenzen sie? Anke Rees stellt eine innovative Herangehensweise vor, mit der sich die Verbindungen zwischen den Menschen und der materiellen Umwelt in ihrer Dynamik erfassen und deuten lassen - das «Atmosphären-Netzwerk-Modell». Ausgehend von Architekturen und unter Einbezug der sinnlich-emotionalen Faktoren können mit ihm die multidimensionalen Wechselbeziehungen untersucht werden: die Materialität des Bauwerks, die beteiligten Akteure mit ihren Netzwerken und die entstehenden Gefühlsräume mit ihren Atmosphären. Am Beispiel der Schiller-Oper in Hamburg, einem Stahlskelettbau aus dem Fin de Siécle, zeichnet die Autorin die empirische Herleitung des Modells nach. Dafür bündelt sie Ansätze der kulturwissenschaftlichen Technikforschung, der Material Culture Studies und der Urban Anthropology. Sie bezieht Atmosphärenkonzepte ebenso ein wie die Akteur-Netzwerk-Theorie. Mit dem entwickelten Instrumentarium analysiert sie die 125-jährige Geschichte des Beispielobjekts, die aus umfangreichen Archivalien und Alltagsquellen rekonstruiert wurde. Eine solche Herangehensweise ermöglicht einen «empathischen Blick» auf Gebautes und in der konkreten Umsetzung einen nachhaltigen, zufriedenstellenden Umgang mit der materiellen Umwelt.

List of contents

1. Einleitung1.1 Was tun Gebäude mit Menschen? Eine Annäherung1.2 Fragestellung und Aufbau der Arbeit1.3 Das Atmosphären-Netzwerk-Modell1.4 Methode, Umsetzung und Herleitung des Modells2. Disziplinäre und theoretische Zugänge2.1 Volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Umgang mit Gebautem - Anknüpfungen und Abgrenzungen: Hausforschung und Stadtanthropologie2.2 Das begreifbare Ding: Volkskundlich-kulturwissenschaftliche Sachkulturforschung- Die Unzugänglichkeit der Dinge- Der Eigensinn der Dinge- Das schwer Greifbare der Dinge- Dinge als Erinnerungsobjekte2.3 Das handelnde Artefakt: Kulturwissenschaftliche Technikforschung und Akteur-Netzwerk-Theorie2.4 Der spürbare Moment: Atmosphärenkonzepte- Die drei Ebenen der Wahrnehmung- Zur Erforschung von Atmosphären3. Das Beispiel Schiller-Oper: Quellen und methodische Zugänge3.1 Zur empirischen Herleitung des Modells3.2 Archivalische Quellen zur Schiller-Oper3.3 Wahrnehmungsspaziergänge und Feldforschung3.4 Methodenreflexion: Die eigene Rolle als Akteurin im Netzwerk Schiller-Oper- Zugänglichkeiten: Die Auswahl des Untersuchungsobjekts- Eine Frage der Macht: Das Beispiel der Bauakte- Uneindeutige Akteurinnen und Akteure: Die Rolle einer Lokalzeitung- Die Folgen einer Veröffentlichung4. Die Schiller-Oper 1888-2015: Entstehung, Entwicklung und Kontextualisierung4.1 Die Entstehungszeit: Planung, Bau und Zirkus 1888-1904- Das hölzerne Provisorium- Das Zirkusgebäude4.2 Die Bühnenzeit: Theater und Oper 1905-1939- Das Schiller-Theater- Die Schiller-Oper4.3 Die Kriegszeit: Militärgarage und Gefangenenlager 1940-1945- Die Militärgarage- Das Gefangenenlager4.4 Die Projektionsphase: Visionen, Zwischennutzungen und Leerstand 1946-2015- Der Autobahnhof- Eine Unterkunft für «Gastarbeiter» und die Vision vom Hochhaus- Der Traum vom Winterzirkus- Marktfläche oder Medienzentrum?- Ein Wohnheim für Flüchtlinge- Neubau und/oder Sanierung?- Leerstand und Denkmalschutz5. Der Perspektiv- und Ebenenwechsel: Verhandlungen um die Schiller-Oper aus ANT-Sicht - Beteiligte, Interessen, Machtverteilung5.1 Das Gebäude5.2 Der Zirkusdirektor5.3 Die Theater- und Opernleute5.4 Die Ehrhardts5.5 Gesetze, Beschlüsse und Verwaltungsangestellte5.6 Diejenigen, die das Gebäude gepachtet hatten, in oder bei ihm wohnten5.7 Vom Scheitern und Gelingen: Der unabhängige Akteur6. Das Gebäude als Akteur: Handlungs(spiel)räume am Beispiel der Schiller-Oper6.1 Die Analyse der Materialitäten: Material, Konstruktion, Form und LageEin Gebäude aus MetallEine filigrane, aber robuste KonstruktionEine runde Aufführungshalle zwischen EtagenhäusernEine periphere LageEin Solitärstatus6.2 Die Analyse der Atmosphären: Zur Aufladung durch GefühleDie Atmosphäre des Kühnen: Aufbruch in neue ZeitenDie lebendige Atmosphäre: Das IdentifikationsobjektDie Atmosphäre der Leere: Der fehlende Zirkus und das abwesende TheaterDie trostlose Atmosphäre: Das Gebäude in der StatistenrolleDie geheimnisvolle Atmosphäre: Das NostalgieobjektWünsche, Ängste und Hoffnungen: Die Sehnsuchtsarchitektur6.3 Die Handlungs(spiel)räume der Schiller-Oper7. Zusammenfassung und Ausblick

Summary

Nicht nur Menschen tun etwas mit Gebäuden – auch Gebäude tun etwas mit Menschen. Sie haben unterschiedliche individuelle und kollektive Bedeutungen für uns. Sie bringen uns dazu, dass wir uns mit ihnen auseinandersetzen und für oder gegen sie aktiv werden. Als Symbole von Vergangenem lassen sie uns Zeitgefühl erahnen und bieten Orientierung im öffentlichen Raum. Und sie können im Laufe der Zeit zu Vertrauten werden, zu Metaphern für (Fehl)Entscheidungen oder zu technischen Herausforderungen.
Wodurch und wann werden Gebäude zu Akteuren? In welchen Konstellationen entfalten sie Wirkmächtigkeit? Welche Handlungsspielräume in sich, der Stadt und im Raum eröffnen und begrenzen sie? Anke Rees stellt eine innovative Herangehensweise vor, mit der sich die Verbindungen zwischen den Menschen und der materiellen Umwelt in ihrer Dynamik erfassen und deuten lassen – das «Atmosphären-Netzwerk-Modell». Ausgehend von Architekturen und unter Einbezug der sinnlich-emotionalen Faktoren können mit ihm die multidimensionalen Wechselbeziehungen untersucht werden: die Materialität des Bauwerks, die beteiligten Akteure mit ihren Netzwerken und die entstehenden Gefühlsräume mit ihren Atmosphären. Am Beispiel der Schiller-Oper in Hamburg, einem Stahlskelettbau aus dem Fin de Siécle, zeichnet die Autorin die empirische Herleitung des Modells nach. Dafür bündelt sie Ansätze der kulturwissenschaftlichen Technikforschung, der Material Culture Studies und der Urban Anthropology. Sie bezieht Atmosphärenkonzepte ebenso ein wie die Akteur-Netzwerk-Theorie. Mit dem entwickelten Instrumentarium analysiert sie die 125-jährige Geschichte des Beispielobjekts, die aus umfangreichen Archivalien und Alltagsquellen rekonstruiert wurde. Eine solche Herangehensweise ermöglicht einen «empathischen Blick» auf Gebautes und in der konkreten Umsetzung einen nachhaltigen, zufriedenstellenden Umgang mit der materiellen Umwelt.

Product details

Authors Anke Rees
Publisher Chronos
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.11.2016
 
EAN 9783034013628
ISBN 978-3-0-3401362-8
No. of pages 360
Dimensions 155 mm x 225 mm x 34 mm
Weight 710 g
Illustrations 15 Abb.
Series Kulturwissenschaftliche Technikforschung
Kulturwissenschaftliche Technikforschung 5
Kulturwissenschaftliche Technikforschung
Kulturwissenschaftliche Technikforschung 5
Subjects Humanities, art, music > Art > Architecture

Architektur, entdecken, Akteur-Netzwerk-Theorie, Schilleroper

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