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Und damit fing es an - Roman

German · Hardback

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Description

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"Manchmal geschehen Dinge eben erst spät im Leben."

Gustav Perle ist ein zurückhaltender Mann. Er wuchs in den 1940er-Jahren allein bei seiner Mutter Emilie in ärmlichen Verhältnissen im schweizerischen Matzlingen auf - und schon damals hat er gelernt, nicht zu viel vom Leben zu wollen. Als Anton in seine Klasse kommt, ein Junge aus einer kultivierten jüdischen Familie, hält mit ihm auch das Schöne in Gustavs Leben Einzug. Anton spielt Klavier, und seine Familie nimmt Gustav sonntags mit zum Eislaufen. Emilie sieht das nicht gerne, lebt sie doch in der Überzeugung, dass die Bereitschaft ihres verstorbenen Mannes, jüdischen Flüchtlingen zu helfen, letztlich ihr gemeinsames Leben ruiniert hat. Doch Anton ist alles, was Gustav braucht, um glücklich zu sein. Umso härter trifft es ihn, als Anton - beide sind längst erwachsen - Matzlingen verlässt, weil er seine große Chance als Pianist wittert. Gustav widmet sich seinem Hotel Perle, das er inzwischen mit Erfolg führt - doch er ist einsam und verspürt eine große Leere in seinem Leben. Bis Anton, gescheitert, zurückkehrt - und beide erkennen, dass das Glück vielleicht schon immer direkt vor ihnen lag.

Ein zarter, bewegender Roman, der davon erzählt, dass es manchmal fast ein ganzes Leben dauert, bis man das Glück findet - in dem einen Menschen, den man zum Leben braucht.

About the author

Rose Tremain, 1943 geboren, wuchs in London auf und studierte an der Sorbonne. Sie war Dozentin für Englisch, Lehrerin und Lektorin, veröffentlichte Romane und Kurzgeschichten, schrieb aber auch für Film, Funk und Fernsehen.Ihre Bücher, für die sie mit zahlreichen Preisen aufgezeichnet wurde (u.a. dem Prix Femina Etranger) erschienen in 14 Sprachen. Für Melodie der Stille erhielt sie 2000 den Whitebread-Preis. Sie lebt in Norfolk.

Additional text

»Ob es die Beziehung zwischen Mutter und Sohn ist, das Verhältnis zwischen zwei alten Freunden, oder der Hass einer einzelnen auf eine ganze Bevölkerungsgruppe – Rose Tremain gelingt es, Menschen realistisch und zugleich poetisch zu beschreiben.«

Report

"Rose Tremain ist eine der besten Autorinnen englischer Sprache."
Daily Telegraph 06.12.2012

Product details

Authors Rose Tremain
Assisted by Christel Dormagen (Translation)
Publisher Insel Verlag
 
Original title The Gustav Sonata
Languages German
Product format Hardback
Released 07.08.2016
 
EAN 9783458176848
ISBN 978-3-458-17684-8
No. of pages 333
Dimensions 132 mm x 205 mm x 28 mm
Weight 419 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Klavier, Liebe, Freundschaft, Homosexualität, Schweiz, Swissness, 20. Jahrhundert, Hotel, leichtlesen, Prix Femina Étranger 1994, The Gustav Sonata deutsch

Customer reviews

  • Ein bewegender Roman über Freundschaft

    Written on 07. August 2016 by anonym.

    Der Roman erzählt im Wesentlichen die Geschichte einer Freundschaft zweier Männer, Gustav Perle und Anton Zwiebel. Sie beginnt 1947 in einer Kleinstadt in der Schweiz. Gustav wächst in ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter auf, ohne von ihr je Mutterliebe zu empfangen. Sein Vater ist unter ihm verschwiegenen Umständen verstorben, als er ein Baby war. Anton ist der Sohn eines wohlhabenden jüdischen Bankiers und neu in die Stadt gezogen. Er ist ein außerordentlich begabter Klavierspieler, scheitert aber bei entscheidenden Auftritten an seinen Nerven. Die beiden Jungen begegnen sich in der Vorschule und sind seither unzertrennbar. Aus Gustav unbekannten Gründen billigt seine Mutter ihre Beziehung nicht, während er bei den Zwiebels willkommen ist. In drei zu unterschiedlichen Zeiten spielenden Teilen wird ihr Leben geschildert. Das Buch lebt insbesondere von den interessanten Romanfiguren Gustav und Anton. Letzterer scheint sich nie wohl in seiner Haut zu fühlen. Er wird als gequält, nie zufrieden und egoistisch dargestellt, der Gustavs sanftmütige Art ausnutzt. Dieser wiederum befolgt stets die ihm von seiner Mutter eingebläute Maxime, sich zu beherrschen. Gustav ist der einzige, der Anton versteht und in seine Seele gucken kann. Er lebt meistens in der Vergangenheit, erinnert sich oft an Momente seiner Kindheit und versucht in späten Jahren, das Geheimnis um seinen Vater aufzudecken. Seine engsten Beziehungen hat er zu alten Leuten. Die Musik nimmt durchgängig eine wichtige Rolle in der Geschichte ein, wodurch diese so besonders wird. Sie hat fast das Tempo einer Symphonie. Antons Wut und Enttäuschung, seine Furcht vor vielen Menschen Klavier zu spielen, sein Hadern mit sich selbst und seinem Leben – alles wird durch das Thema Musik fast spürbar. Von daher halte ich den Titel „The Gustav sonata“ der englischen Originalausgabe für treffender als den ihrer deutschen Übersetzung. Geschichtlich interessant ist auch, wie das Thema der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg und die Rolle der neutralen Schweiz aufgearbeitet wird. Das Buch erhält von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

  • Die Geschichte einer besonderen Freundschaft

    Written on 06. August 2016 by Lilli33.

    Inhalt: Gustav wächst in den 1940er Jahren bei seiner Mutter im schweizerischen Matzlingen in kargen Verhältnissen auf. Er liebt seine Mutti über alles, auch wenn es umgekehrt nicht so zu sein scheint. Als ein Neuer in die Vorschule kommt, der jüdische Junge Anton, entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden Kindern. Gustav wird von Antons gut situierter Familie liebevoll aufgenommen, was Mutti allerdings ein Dorn im Auge ist. Gibt sie doch den Juden die Schuld an ihrem gescheiterten Leben. Meine Meinung: „Und damit fing es an“ ist ein stiller Roman, ein Buch der leisen Töne. Hier gibt es keine Hochspannung und keine reißerischen Szenen, und trotzdem hat mich die Geschichte von Gustav und Anton enorm gefesselt. Dies liegt sicher an dem wunderbaren Schreibstil von Rose Tremain, die feinsinnig ihre Figuren beschreibt und zum Leben erweckt. Ja, ich hatte wirklich den Eindruck, ich wäre mit Gustav und Anton in der Vorschule oder beim Schlittschuhlaufen, ich sah die beiden im Konzertsaal – den einen nervös auf der Bühne, den anderen im Publikum. Und ich spürte die unbedingte Zuneigung, die Gustav seinem Freund stets entgegenbringt. Ich litt mit den beiden und auch mit ihren Eltern, wenn es nicht so ging, wie sie es sich vorstellten. Rose Tremain hat mich wirklich ganz tief in diese Geschichte hineingezogen, sodass ich mich als Teil davon fühlte und alles um mich herum beim Lesen vergaß. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Teil 1 erzählt die Jahre 1947-1952, die ersten Jahre der Freundschaft zwischen Gustav und Anton. Im 2. Teil erfahren wir, wie Erich und Emilie Perle, Gustavs Eltern, sich kennenlernten und wie es zu dem Unglück in ihrem Leben kam. Hier spielt die Zeit von 1937-1942 eine große Rolle. Der dritte Teil springt schließlich weit nach vorne, nämlich in die Jahre 1992-2002. Gustav und Anton haben nun schon einen Großteil ihres Lebens hinter sich, in der Freundschaft gibt es ein Auf und ein Ab, aber sie bleiben doch immer verbunden. Es fiel mir leicht, mir die einzelnen Charaktere vorzustellen. Ich hatte sofort ein detailliertes Bild von ihnen im Kopf. Dabei wirken sie alle ganz verschieden. Gustav hat von kleinauf gelernt, sich zu beherrschen und ist ein eher ruhiger, zurückhaltender Typ. Er versucht, es seiner Mutti immer recht zu machen. Obwohl diese ihm wenig mütterliche Gefühle entgegenbringt, schafft Gustav es, andere Menschen zu lieben. Anton ist der Mittelpunkt seiner Familie, der kleine Prinz, für den die Eltern alles tun. Schon früh träumt er davon, Konzertpianist zu werden und wird von seinen Eltern dabei voll unterstützt, aber nicht unter Druck gesetzt. Der Gegensatz zwischen Antons und Gustavs Elternhaus könnte kaum krasser sein, und doch verbindet beide so viel. Interessant waren für mich auch die Ausführungen zur Schweizer Neutralität und die Thematisierung der Ereignisse während des Nationalsozialismus. Dies alles einmal aus Schweizer Sicht zu lesen – wenn auch von einer Engländerin geschrieben -, war für mich neu. Fazit: Rose Tremain hat mich mit ihrem neuesten Werk wirklich begeistert. Die schöne Sprache macht einfach Spaß und der Roman über Freundschaft, Liebe und Verrat gibt viele Anstöße zum Nachdenken und wird mich sicher noch nachhaltig beschäftigen. Herzlichen Dank an den Insel Verlag und an vorablesen für das Rezensionsexemplar.

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