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Ausgegrenzt, eingesperrt und abgeschoben - Migration und Jugendkriminalität

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- .Ausgegrenzt. eingesperrt. abgeschoben" - der Titel bezeichnet die Etappen in den Jugendbiographien. die in diesem Buch herausgearbeitet werden. Die Lebensläufe der Jugendlichen sind geprägt von gesellschaftlichen Strukturen. in denen sie von Anfang an als unerwünscht behandelt werden. Durch die Ab schiebung wird ihre Marginalisierung in vielen Fällen zum logischen Ende gebracht - in Form einer endgültigen Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Der Positionierungsprozess dieser Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist das Ergebnis einer .. Sonderbehandlung" durch die relevanten gesellschaftlichen Repräsentanten sozialer und strafrechtlicher Kontrolle. Auch die Medien leisten ihren Beitrag dazu. wenn sie mit ihren Meldungen über die Zunahme der Ju gendkriminalität. insbesondere von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. ein beunruhigendes Bild schaffen. Befasst man sich mit dem Thema genauer. so wird bald deutlich. dass wir es eigentlich mit drei .,Problemkreisen" zu tun haben. die hier in Szene gesetzt werden: Erstens sind es die - .Ausländer". die unser Zusammenleben bedrohen. Zweitens sind es die .,Kriminellen". die unsere Sicherheit gefáhrden. Und drittens sind es die .Jugendlichen". die zunehmend orientierungsloser und gewalttätiger erscheinen und damit die Zukunft der Gesellschaft in Frage stel len. Hier wird ein sehr dichtes und wirkungsvolles Szenarium aufgebaut. in dem sich unterschiedlich gelagerte Ängste der Bevölkerung miteinander verbinden und gegenseitig hochschaukeln. Was daraus entsteht. ist eine in aller Öffentlich keit verbreitete Vorstellung von diesen Jugendlichen als Bedrohung. die eine beträchtliche gesamtgesellschaftliche Relevanz und Reichweite erlangt. Sie wirkt in den politischen genauso wie in den akademischen Bereichhinein und bestimmt oft genug das Alltagsbewusstsein der Bevölkerung.

List of contents

Einleitung: Ausgegrenzt, eingesperrt und abgeschoben. Plädoyer für einen Perspektivenwechsel.- I: Jugendliche Migranten im städtischen Alltag.- 1. Die Lebenssituation allochthoner Jugendlicher in Köln.- 2. Zur Kriminalisierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Köln.- 3. Name, Alter, Herkunft und andere Skandale. Die Rolle der Medien im Kriminalisierungsprozess.- II: Lebensgeschichten.- 1. Biographieforschung als Methode der Rekonstruktion und Deutung von Lebensgeschichten.- 2. Abdul: Kein Platz zum Leben.- 3. Iwan: "In Deutschland - Knast ist eine Paradies".- 4. Adnan: Die Suche nach Zugehörigkeit.- 5. Murat: "Unbewusst hab' ich das gemacht".- 6. Hüseyin: Vom Leben in totalen Institutionen.- 7. Ömür: Der Körper als Schlachtfeld.- 8. Kurzbiographien weiterer Interviewter.- III: Querschnittfragen aus den Biographien.- 1. Flüchten und sitzen bleiben: Jugendliche im Migrationskontext.- 2. Wie man zum Türken wird: Fremd- und Selbstethnisierung in der totalen Institution.- 3. Boxer und underdogs: Männlichkeit als situative Ressource.- 4. Die Brillen der ExpertInnen.- IV: Abbau der Überrepräsentation.- 1. Wege zu einer konstruktivistischen Prävention.- 2. Die gesellschaftspolitische Dimension: Vom "Ausländer" zum Bürger.- 3. Der Bildungsprozess: Vom "ausländischen Jugendlichen" zum Schüler.- 4. Der Bereich der sozialen Hilfe und Kontrolle: Vom Problemträger zum Jugendlichen.- 5. Die Krisenarrangements der Jugendlichen: Vom Mythos zum angemessenen Zugang.- Literatur.- Verzeichnis der Abkürzungen.

About the author

Prof. em. Dr. Wolf-Dietrich Bukow lehrte bis 2010 Erziehungs- und Kultursoziologie an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, wo er die Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiST) und das Center for Diversity Studies (CEDIS) leitete.

Summary

• .Ausgegrenzt. eingesperrt. abgeschoben" - der Titel bezeichnet die Etappen in den Jugendbiographien. die in diesem Buch herausgearbeitet werden. Die Lebensläufe der Jugendlichen sind geprägt von gesellschaftlichen Strukturen. in denen sie von Anfang an als unerwünscht behandelt werden. Durch die Ab schiebung wird ihre Marginalisierung in vielen Fällen zum logischen Ende gebracht - in Form einer endgültigen Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Der Positionierungsprozess dieser Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist das Ergebnis einer .. Sonderbehandlung" durch die relevanten gesellschaftlichen Repräsentanten sozialer und strafrechtlicher Kontrolle. Auch die Medien leisten ihren Beitrag dazu. wenn sie mit ihren Meldungen über die Zunahme der Ju gendkriminalität. insbesondere von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. ein beunruhigendes Bild schaffen. Befasst man sich mit dem Thema genauer. so wird bald deutlich. dass wir es eigentlich mit drei .,Problemkreisen" zu tun haben. die hier in Szene gesetzt werden: Erstens sind es die • .Ausländer". die unser Zusammenleben bedrohen. Zweitens sind es die .,Kriminellen". die unsere Sicherheit gefáhrden. Und drittens sind es die .Jugendlichen". die zunehmend orientierungsloser und gewalttätiger erscheinen und damit die Zukunft der Gesellschaft in Frage stel len. Hier wird ein sehr dichtes und wirkungsvolles Szenarium aufgebaut. in dem sich unterschiedlich gelagerte Ängste der Bevölkerung miteinander verbinden und gegenseitig hochschaukeln. Was daraus entsteht. ist eine in aller Öffentlich keit verbreitete Vorstellung von diesen Jugendlichen als Bedrohung. die eine beträchtliche gesamtgesellschaftliche Relevanz und Reichweite erlangt. Sie wirkt in den politischen genauso wie in den akademischen Bereichhinein und bestimmt oft genug das Alltagsbewusstsein der Bevölkerung.

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