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Der dritte Band von Grigol Abaschidses Trilogie beinhaltet im Wesentlichen die Lage in dem inzwischen von den Mongolen beherrschten Land und das Aufbegehren der Georgier gegen ihre Unterdrückung. Insgesamt gab es etwa vierzig verschiedene Arten von Steuern, die auf dem Volk lasteten und die die Mongolen meist in Form von Geld einzogen. Diese Abgabenlast richtete das Land zugrunde und die Mongolenherrschaft führte zu einer wirtschaftlichen Katastrophe. Die massive Ausbeutung des georgischen Volkes hatte zur Folge, dass die Produktion rapide zurückging und die Unzufriedenheit über die maßlose Brutalität der Unterdrücker solche Ausmaße annahm, dass Aufstände ausbrachen. - Der Fürst Zotne Dadaini, der sich für die Unabhängigkeit seiner Heimat einsetzte und selbst eine Folter freiwillig auf sich nahm, um mit dieser seine Solidarität mit anderen gefangen genommenen Fürsten zu zeigen, machte durch diese Handlungsweise auf die Mongolen einen derartigen kräftigen Eindruck, dass sie alle Gefangenen freiließen. - Dies ist der historische Hintergrund für Abaschidses Roman. Aber die Geschichte war für den Schriftsteller auch ein Mittel, um indirekt etwas auszusprechen, das in der sowjetischen Öffentlichkeit nicht ausgesprochen werden durfte: Er prangerte die Unterdrückung der Georgier unter der russischen Herrschaft an und rief zum nationalen Widerstand auf. Dies war der Grund, um Grigol Abaschidse, der damals Vorsitzender des Georgischen Schriftstellerverbandes war, von seiner Funktion zu entbinden und unter Beobachtung zu stellen. In die Literaturgeschichte aber ist er als ein Mensch eingegangen, der die Belange seiner Nation in schwerer Zeit unbeugsam vertreten hat.
About the author
Grigol Abaschidse (engl. Abashidze) hat mit Vorliebe Themen aus der georgischen Geschichte bearbeitet. Der 1914 in Sedargani geborene und 1994 in Tbilisi verstorbene Verfasser, der nach dem Studium in Tbilisi und Moskau als Redakteur die Zeitschriften "Niangi" (Krokodil), "Droscha" (Fahne) und "Mnatobi" (Gestirn) gestaltete und seit 1967 als Vorsitzender des "Georgischen Schriftstellerverbandes" wirkte, fühlte sich anfangs besonders der Lyrik verbunden ("Goldener Weinberg", "Tao"), wandte sich aber später auch der Epik zu, wo er vielfach geschichtliche Stoffe literarisch formte. Gerade das Auftauchen der Mongolen in Georgien, das Ende der Blütezeit des georgischen Hochfeudalismus und der Kampf des georgischen Volkes gegen die Eroberer, die den Hintergrund für seine historischen Romane bilden und mit er sich einen Namen als Prosaschriftsteller erwarb, haben in der georgischen Literatur ihre künstlerische Wiedergabe gefunden.
Heinz Fähnrich, geboren 1941, ist ein deutscher Kaukasiologe, der in der Nähe der thüringischen Stadt Jena lebt. Bereits in seiner Jugend interessierte er sich für Altertumswissenschaften und wünschte sich, einmal nach Ägypten zu reisen. Nachdem er ein Studium der Archäologie in Jena aufgenommen hatte, weckten vor allem die Vorlesungen von Gertrud Pätsch sein Interesse. Angeregt durch sie studierte er zunächst Indonesisch und dann die georgische Sprache. Ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Jenaer Universität und der Staatlichen Universität Tiflis ermöglichte ihm, nach Georgien zu reisen. Dort verteidigte er 1970 seine Habilitationsschrift auf Georgisch. Seit 1986 hatte er an der Universität Jena den deutschlandweit einzigen Lehrstuhl für Kaukasiologie inne. - Seine Arbeit wurde mit dem Akaki-Schanidse-Preis (1992), der Iwane-Dshawachischwili-Medaille, dem Marie-Brosset-Preis des Zentrums für Kartwelologische Studien und dem georgischen Ehrenorden (2002) gewürdigt.
Heinz Fähnrich, geboren 1941, ist ein deutscher Kaukasiologe, der in der Nähe der thüringischen Stadt Jena lebt. Bereits in seiner Jugend interessierte er sich für Altertumswissenschaften und wünschte sich, einmal nach Ägypten zu reisen. Nachdem er ein Studium der Archäologie in Jena aufgenommen hatte, weckten vor allem die Vorlesungen von Gertrud Pätsch sein Interesse. Angeregt durch sie studierte er zunächst Indonesisch und dann die georgische Sprache. Ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Jenaer Universität und der Staatlichen Universität Tiflis ermöglichte ihm, nach Georgien zu reisen. Dort verteidigte er 1970 seine Habilitationsschrift auf Georgisch. Seit 1986 hatte er an der Universität Jena den deutschlandweit einzigen Lehrstuhl für Kaukasiologie inne. - Seine Arbeit wurde mit dem Akaki-Schanidse-Preis (1992), der Iwane-Dshawachischwili-Medaille, dem Marie-Brosset-Preis des Zentrums für Kartwelologische Studien und dem georgischen Ehrenorden (2002) gewürdigt.