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"P 2" steht für "Plattenbau 2". So heißt der stilprägende, 1962 entwickelte Bautyp des DDR-Wohnungsbauprogramms. Es ist der Grundtyp für rund 1 Million in der DDR gebauter und bezogener Wohnungen. Es sind die Wohnungen, in denen auch die Helden von Filmen wie "Halbe Treppe" oder "Good Bye, Lenin" leben. Die jungen Szenenbildnerinnen Susanne Hopf und Natalja Meier haben 60-mal den zentralen Wohnraum von P 2 in Schuss und Gegenschuss fotografiert - einmal leer und 59-mal in ihrer gegenwärtigen Einrichtung: 59 individuelle Interieurs in einem inzwischen legendären standardisierten Wohnungsbaukonzept. 59 ganz persönliche Antworten auf die immer gleiche Ausgangssituation, 59 bewusste oder auch unbewusste Inszenierungen einer persönlichen Lebenswelt - eine zeitlose Studie zum Thema Interieur und Plattenbau, eine Bestandsaufnahme des Alltags im vereinigten Deutschland. Faksimiles aus alten Wohnzeitschriften zeigen, wie sich diejenigen, die diesen Wohnungstyp entwickelten, die Einrichtung modellhaft vorstellten. Die sich anschließenden Bildpaare selbst führen vor, wie 59 Personen, Paare oder Familien diese Vorgabe heute individuell ausfüllen und beleben.
About the author
Susanne Hopf, geboren 1965, studierte Bühnenbild und Filmszenografie und ist als Szenenbildnerin für Film und Fernsehen tätig. Sie arbeitete u. a. für die Filme "Die Stille nach dem Schuss" (Regie: V. Schlöndorff), "Die Polizistin" und "Halbe Treppe" (Regie: A. Dresen). Natalja Meier, geboren 1971, studierte Architektur und Filmszenografie und arbeitet ebenfalls als Szenenbildnerin für Film und Fernsehen. Sie war u. a. beteiligt bei "Berlin is in Germany" (Regie: H. Stöhr), "Last Minute" (Regie: M. Caba Rall), "Hunger auf Leben" (Regie: M. Imboden).
Report
"Ein optischer Genuss und ein bundesrepublikanisches Sittenbild zugleich." (journal Frankfurt)
"Ein Supergeschenk für Menschen mit Sinn für die Absurditäten des Alltags." (vital)
"Eine originelle Milieustudie zur zeitgenössischen Alltagsästhetik." (Literaturen)