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'Das rajputische Mewar befindet sich auf dem Gipfel seiner Macht und ist in kriegerische Auseinandersetzungen mit den Sultanaten von Delhi, Gujarat und Malwa verstrickt. Und auch im Staat selbst wütet ein tödlicher Kampf: Wer wird nach dem Tod des Herrschers den Thron besteigen? Es zeichnen sich Geschehnisse ab, die nicht nur den Gang der Geschichte Mewars, sondern ganz Indiens für immer verändern werden. Im Zentrum all dessen steht der Maharaj-Kumar, der Kronprinz, der sich Intrigen auch seiner nächsten Verwandten erwehren und höchst diplomatisch taktieren muß, um seinen Anspruch auf die Nachfolge des Königs aufrechtzuerhalten. Vor allem aber quält ihn die eifersüchtige, verletzte und schamlose Liebe zu seiner Frau Mirabai, die sich einem anderen versprochen hat. Dieser Liebhaber ist kein Geringerer als Krishna, der leichtfertige und betrügerische Gott.
About the author
Kiran Nagarkar, geboren 1942 in Bombay, schreibt in Marathi und Englisch. Veröffentlichung von Romanen, Theaterstücken und Drehbücher. Ausgezeichnet mit dem Sahitya Award. Der Autor lebt in Bombay.
Giovanni Bandini, geb. 1951, studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft, Romanistik und Indische Kunstgeschichte. Er unterrichtete an der Universität Heidelberg und arbeitet seit 1987 als freier Übersetzer.
Ditte Bandini, geb. 1956, studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Summary
Nordindien im 16. Jahrhundert: Der Maharaj-Kumar, Kronprinz von Mewar, muss sich gegen allerlei Intrigen zur Wehr setzen. Doch viel schlimmer ist, dass seine Frau Mirabai einen Liebhaber hat: den Gott Krishna.
Report
"Nagarkar, ein Liebhaber der klassischen indischen Musik, scheint sich an der Virtuosität der Raga-Spieler zu orientieren, die dem Zuhörer jede Note einzeln vorstellen, um dann bis zur Ekstase zu improvisieren, wobei jedoch stets jede Note klar herauszuhören ist ... Es gäbe noch manches zu loben an diesem wunderbaren Schmöker: die ungewöhnlichen erotischen Szenen etwa, ein wichtiges Moment innerhalb der selbstbewussten Deklination von unerfüllter Sehnsucht, von Lust und Verlust. Oder die gewitzte Neufassung indischer Mythen sowie die spannende Abenteuergeschichte ... mit klaren unprätentiösen Dialogen, bei denen Nagarkar auf eine frische zeitgenössische Sprache setzt." (Ilija Trojanow/Neue Zürcher Zeitung)"Kiran Nagarkar, ein hinduistischer Atheist, den 'die Religion nicht loslässt', verknüpft historische Ereignisse mit den großen Erzählungen Indiens. 'Was wir nackte Fakten nennen', erklärt er, 'suggeriert Eindeutigkeit, Folgerichtigkeit, Rationalität'. Die Geschichte aber ist von Menschen gemacht. Und die sind keine Vernunftwesen. Nur im Erzählen scheint etwas von der Vieldeutigkeit und Widersprüchlichkeit auf, die der Wahrheit nahe kommt." (Petra Hallmayer/Süddeutsche Zeitung)