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Kritische Ausgabe sämtlicher Drucke und Manuskripte - Bd.1/12: Die Rose, m. USB-Stick - KWA I 12

German · Hardback

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Die Rose, 1925 bei Rowohlt in schlanker, bibliophiler Ausstattung erschienen, ist Robert Walsers letzte Buchpublikation. Mit der Rose präsentierte er sich als eigensinniger Schriftsteller der Avantgarde, als Sprachartist und zugleich als Außenseiter des deutschen Literaturbetriebs. Überwiegend zustimmend, zum Teil begeistert äußerte sich die zeitgenössische Literaturkritik.
Viele dieser Rezeptionsdokumente waren bisher unbekannt und sind im Anhang der neuen Ausgabe von Die Rose erstmals zugänglich.
Sie werfen ein neues Licht auf die zeitgenössische Wahrnehmung Walsers. Während etwa Walter Schotte präzise feststellt: "An diesem Schweizer [...] wird recht deutlich, was härteste Selbstdisziplin aus jenen Leichtigkeiten des Denkens und der Sprache gewinnen kann, die uns durch die Tagesschriftstellerei ursprünglich
aufgezwungen [werden]", schreibt Walther Petry: "Nur mit einem Werk der neueren Dichtung vergleichbar, dem Kafkas, ist es zugleich der Prosa dieses Mannes
entschiedenes Gegenbild." - Auch später noch und bis heute steht Die Rose mit ihrer fi ligranen Textkomposition im Schatten der anderen Werke Walsers. Ebenso
schwerelos elegant wie kompromisslos experimentierend sperrt sich das Buch gegen alle naiven Lektüren, die es dennoch zu provozieren scheint. Mit einer gezielten Verwendung schweizerdeutscher Ausdrücke etwa irritiert
Walser zumindest seine deutschen Leser in Berlin ("Begrifsch?"). Wortspieltechniken, intertextuelle Versteckspiele, besondere Stil- und Genre-Experimente sowie poetologische Selbstinszenierungen prägen die Prosasammlung ebenso wie die manchmal flapsigen Inhalte oder - schlimmer noch - Inhaltslosigkeiten.
All das erweist Die Rose, nicht zuletzt auch dank der raffinierten Kombination der rund vierzig Einzelstücke, als ein Manifest von Walsers spätem Stilwillen.
Die Rose ist ein Buch von Robert Walser, das es - auch 90 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung - erst noch zu entdecken gilt.

About the author

Robert Walser, geb. 1878 in Biel geboren, gest. 1956, absolvierte nach seiner Schulzeit eine Banklehre und arbeitete als Commis in verschiedenen Banken und Versicherungen in Zürich. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtipp werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun drei Romane. Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient.

Wolfram Groddeck ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich, ist Präsident der "Robert Walser-Gesellschaft" in Zürich und Stiftungsrat der historisch-kritischen Gottfried Keller-Ausgabe in Zürich.

Barbara von Reibnitz, geb. 1955, promovierte Altphilologin und Kulturwissenschaftlerin, ist als Editorin und Publizistin tätig.

Summary

Die Rose, 1925 bei Rowohlt in schlanker, bibliophiler Ausstattung erschienen, ist Robert Walsers letzte Buchpublikation. Mit der Rose präsentierte er sich als eigensinniger Schriftsteller der Avantgarde, als Sprachartist und zugleich als Außenseiter des deutschen Literaturbetriebs. Überwiegend zustimmend, zum Teil begeistert äußerte sich die zeitgenössische Literaturkritik.
Viele dieser Rezeptionsdokumente waren bisher unbekannt und sind im Anhang der neuen Ausgabe von Die Rose erstmals zugänglich.
Sie werfen ein neues Licht auf die zeitgenössische Wahrnehmung Walsers. Während etwa Walter Schotte präzise feststellt: »An diesem Schweizer […] wird recht deutlich, was härteste Selbstdisziplin aus jenen Leichtigkeiten des Denkens und der Sprache gewinnen kann, die uns durch die Tagesschriftstellerei ursprünglich
aufgezwungen [werden]«, schreibt Walther Petry: »Nur mit einem Werk der neueren Dichtung vergleichbar, dem Kafkas, ist es zugleich der Prosa dieses Mannes
entschiedenes Gegenbild.« – Auch später noch und bis heute steht Die Rose mit ihrer fi ligranen Textkomposition im Schatten der anderen Werke Walsers. Ebenso
schwerelos elegant wie kompromisslos experimentierend sperrt sich das Buch gegen alle naiven Lektüren, die es dennoch zu provozieren scheint. Mit einer gezielten Verwendung schweizerdeutscher Ausdrücke etwa irritiert
Walser zumindest seine deutschen Leser in Berlin (»Begrifsch?«). Wortspieltechniken, intertextuelle Versteckspiele, besondere Stil- und Genre-Experimente sowie poetologische Selbstinszenierungen prägen die Prosasammlung ebenso wie die manchmal flapsigen Inhalte oder – schlimmer noch – Inhaltslosigkeiten.
All das erweist Die Rose, nicht zuletzt auch dank der raffinierten Kombination der rund vierzig Einzelstücke, als ein Manifest von Walsers spätem Stilwillen.
Die Rose ist ein Buch von Robert Walser, das es – auch 90 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung – erst noch zu entdecken gilt.

Product details

Authors Robert Walser
Assisted by Wolfram Groddeck (Editor), Hans-Joachim Heerde (Editor), Barbara von Reibnitz (Editor), Socha (Editor), Caroline Socha (Editor)
Publisher Stroemfeld
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.12.2016
 
EAN 9783866002593
ISBN 978-3-86600-259-3
No. of pages 168
Dimensions 143 mm x 206 mm x 18 mm
Weight 388 g
Set Kritische Ausgabe sämtlicher Drucke und Manuskripte
Series Kritische Robert Walser-Ausgabe (KWA)
Kritische Robert Walser-Ausgabe (KWA)
Subject Humanities, art, music > Linguistics and literary studies

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