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Männer werden es vielleicht nicht wissen: Nicht überwiegend über sie reden Frauen, wenn sie unter sich sind, sondern über die eigene Mutter. Auch wenn nicht alle Frauen selbst Mütter sind und auch nicht alle Mütter Töchter haben, so hat doch jede Frau eine Mutter. Und mit dieser müssen sich alle Frauen fast schon schicksalhaft auseinander setzen - ob sie es wollen oder nicht. Die vielen Spielarten und Facetten der Mutter-Tochter-Beziehung beleuchten die Autorinnen anhand von Schlüsselszenen berühmter Filme und literarischer Werke. Auf eindringliche Weise dokumentieren gerade Kunstwerke wie "Madame Bovary", "Effi Briest", "Herbstsonate", "Das Piano" oder "Die Klavierspielerin", in welcher Form von Generation zu Generation Rollen weitergegeben und weibliche Identitäten und Modelle der Selbstverwirklichung herausgebildet werden. Eindrucksvoll führen sie vor, wie die Rolle des Dritten - des Vaters oder anderer enger Bezugspersonen - maßgeblich darüber entscheidet, ob Ablösung gelingt und eine positive Tochteridentität entstehen kann.
About the author
Caroline Eliacheff, geboren 1947, studierte Medizin und Kinderpsychiatrie und anschließend Psychoanalyse bei Jacques Lacan. Seit 1987 betreut sie in der Nachfolge von Francoise Dolto das Säuglingsheim des Pariser Vororts Antony und ist die prominenteste Vertreterin der Dolto-Schule in Paris. Veröffentlichungen u. a. zum Thema Magersucht.
Report
"Caroline Eliacheff und Nathalie Heinich greifen für ihre Darstellung der verheerenden Konflikte zwischen Müttern und Töchtern auf Fiktionen, literarische wie filmische, zurück. Das hat den Vorteil, das individuelle und zufällige Beispiel hinter sich zu lassen zugunsten eines kollektiven Erfahrungsschatzes der menschlichen Einbildungskraft." (Le Monde)
"Mit schlagenden Argumenten belegen die Autorinnen eine These von großer Überzeugungskraft: die Unabdingbarkeit eines Dritten in der Mutter-Tochter-Beziehung." (Liberation)