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In diesem Buch geht es um einen bislang vernachlässigten Bereich in der sprachtherapeutischen Forschung: die Konzeptualisierung nichtaphasischer zentraler Sprachstörungen. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Sprache auf komplexen Interaktionen in neuronalen Netzwerken mit einer hochgradig distribuierten und parallelen Architektur beruhen. Fallen Teile dieser Netzwerke aus, kommt es zu sekundären (systembedingten) Störungen in funktional eng gekoppelten Systemen. "Kognitive Dysphasien" bezeichnen solche systembedingten Sprachstörungen infolge primär gestörter Netzwerke für Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozesse. Ausführlich beschrieben werden Sprachstörungen nach rechtshemisphäriellen und frontalen Läsionen, nach Hypoxien, im Rahmen vaskulärer und degenerativer Demenzen sowie bei endogenen und exogenen Psychosen.
List of contents
Aus dem Inhalt: Ausführliche theoretische Konzeptualisierung nichtaphasischer zentraler Sprachstörungen (Kognitiver Dysphasien) - Klassifikation auf ätiologisch-symptomatologischer Basis in Kognitive Dysphasien mnestischer, attentionaler, dysexekutiver, demenzieller und psychotischer Genese - Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozesse bei normaler und pathologischer Sprachverarbeitung - Obligatorische kognitive Störungen bei Aphasikern - Entwicklung eines Screenings zur Differenzialdiagnostik zwischen Aphasikern und Kognitiven Dysphasikern mit empirischer Überprüfung (Aufmerksamkeits- und Gedächtnisdiagnostik - AGD) - Therapeutische Konsequenzen mit Beispielen für eine kognitiv ausgerichtete Sprachtherapie.
About the author
Die Autorin: Maria-Dorothea Heidler, geboren 1972 in Berlin; 1991-1996 Studium der Sprechwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin; seit 1996 tätig als Sprachtherapeutin in der Neurologischen Rehabilitation; Promotion 2005.
Report
«Diese Arbeit schliesst eine echte Lücke auf dem wahrlich nicht kleinen Literaturmarkt über zentrale Sprachstörungen, zumal sie trotz des wissenschaftlichen Anspruchs praxisnah, gut verständlich und lesbar geschrieben ist. Für alle, die mit neurologischen Störungsbildern arbeiten, ist sie aus meiner Sicht eine echte Bereicherung, was die Diagnostik und Therapie anbelangt.» (Andrea Hys, Logos Interdisziplinär)