Read more
Starke Stimmungsschwankungen, Verlustängste und eine gestörte Selbstwahrnehmung machen die Borderline-Störung für Betroffene und ihre Angehörigen zu einer schwierigen Herausforderung. Welche inneren Motive bilden den Nährboden dieser Symptome? Welche Folgen ergeben sich für die zwischenmenschliche Begegnung? Welche Empfindungen rufen Borderline-PatientInnen in ihren InteraktionspartnerInnen hervor?Ausgehend von der medizinischen Nosologie über die psychodynamisch-psychoanalytische Diagnostik spannt Johann Steinberger einen Bogen zum Kern seines Buches: dem innerpsychischen Erleben der Betroffenen, das er mithilfe von Briefen und Gesprächsprotokollen und mittels der Konversationsanalyse auswertet. Der Fokus seiner qualitativen Datenanalyse liegt dabei auf der innerpsychischen Beteiligung, die zu entsprechenden Reaktionen in der Begegnung führen bzw. diese leiten kann. Durch die Anwendung der Konversationsanalyse auf Borderline-Kommunikation schließt der Autor eine Forschungslücke im Bereich der Projektiven Identifizierung und trägt zu einer Sensibilisierung gegenüber bestimmten Aussagen und Interaktionsmustern der PatientInnen bei.
List of contents
InhaltGeleitwortVorwort1. Einleitung1.1 Erste Annäherung an die Borderline-Störung1.2 Therapeutische Probleme1.3 Zur Bedeutung der Projektiven Identifizierung1.4 Methodisches Vorgehen und Forschungshypothese2. Die Borderline-StörungKlinisches Bild und historische Entwicklung2.1 Klassifikation nach DSM-IV und IDC-102.2 Die psychoanalytisch orientierte deskriptive Definition2.3 Zusammenfassung und Ausblick 3. Abwehrfunktionen 3.1 Spaltung 3.2 Projektion 3.3 Projektive Identifizierung 3.4 Verleugnung 3.5 Omnipotenzfantasien und Entwertung3.6 Verdecken 3.7 Externalisierung 3.8 Ich-Regression 4. Übertragung und Gegenübertragung 5. Wissenschaftliche Technik 5.1 Zur qualitativen Forschung5.2 Interaktions-, Gesprächs-, Konversationsanalyse und Psychotherapie 5.3 Konversationsanalyse, Reflexion und Introspektion5.4 Materialgewinnung 5.5 Forschungsfeld 5.6 Kurzbiografie der Patienten 6. Auswertung und Ergebnisse 6.1 Mikroanalytische Betrachtung von Briefen 6.2 Auswertung der Interviews mit Borderlinern6.3 ExperteninterviewsConclusio und ProspectusLiteraturAnhangErstes Interview - Transkript I.C.Zweites Interview - Transkript M. S.Drittes Interview - Transkript W.A.
Report
»... stellt Johann Steinbergers schmales Buch eine Leuchte der Orientierung dar: seine riesige Literaturkenntnis, eine erstaunliche Trennschärfe der Gedanken, eine immense Forscherneugier und eine große therapeutische Erfahrung, auch als Klinikchef mit einem wachen, diskussionsfreudigen Team, und aufschlussreiche Fallbeispiele zeichnen den Text aus.« Tilmann Moser, www.tilmannmoser.de »In seiner Studie wertet der Psychotherapeut Johann Steinberger das innerpsychische Erleben von Menschen mit Borderline-Störung anhand von persönlichen Briefen und Gesprächsprotokollen aus Therapiesitzungen konversationsanalytisch aus. (...) Für PsychotherapeutInnen, die permanent an einer Verbesserung ihrer Praxis arbeiten, kann die Lektüre erhellend sein« Margit Huber, PFAD Fachzeitschrift für die Pflege- und Adoptivkinderhilfe Jg. 31 H. 3, 2017