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IIn seiner lebenslangen Auseinandersetzung mit Entwicklungen auf dem literarischen Markt beweist Gutzkow ein außerordentliches Gespür für die folgenreiche Kommerzialisierung des Publikationswesens, von der neuen Pfennigliteratur der 1830er Jahre bis zu den illustrierten Prachtausgaben, den Taschenbuchserien und dem "Gartenlaube"-Journalismus des späteren Jahrhunderts.
Als Berufsschriftsteller setzt sich Gutzkow zugleich vehement
für eine existentielle Absicherung dieser neuen Gruppe
von Literaturproduzenten ein, sowie für ein Berufsethos, das
der zunehmenden Aushöhlung des Publizierens durch kommerziellen Druck widersteht. Der Band vereint Journalartikel zu diesem Themenkomplex, die Gutzkows lange Schaffenszeit umspannen, und ermöglicht so einen einzigartigen Blick auf die Verhältnisse im Verlags- und Druckgewerbe und im literarischen Leben des 19. Jahrhunderts.
"Der Innovationsversuch innerhalb der Editionsphilologie ist
bereits jetzt höchst bemerkenswert."
Alexander Kosenina, FAZ
"Die Kommentierte digitale Gesamtausgabe der Werke
und Briefe Gutzkows ist der Höhepunkt einer regelrechten
Gutzkow-Renaissance."
Nina Peters, Stuttgarter Zeitung
"Doch auch der reine Lesespaß kommt bei Gutzkow selten zu
kurz, weswegen selbst Lesern, die ganz einfach noch eine
intelligente Urlaubslektüre für die nächsten Ferien suchen,
die folgenden Gutzkow-Werkausgaben im Oktober Verlag
dringendst ans Herz gelegt werden müssen."
Jan Süselbeck, konkret
About the author
Karl Gutzkow, 17.3.1811 Berlin - 16.12.1878 Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. Der Sohn eines Bereiters am preußischen Hof begann mit Hilfe eines Stipendiums 1829 mit dem Studium der Theologie und Philosophie in Berlin, wo er u.a. Friedrich Schleiermacher und Hegel hörte. Unter dem Eindruck der frz. Julirevolution von 1830 wandte er sich dem Journalismus zu: 1831 Gründung der Zeitschrift 'Forum der Journal-Literatur' und Beginn der Mitarbeit an Wolfgang Menzels 'Literaturblatt' in Stuttgart, 1834 Mitarbeiter der Augsburger 'Allgemeinen Zeitung', 1835 Redakteur des Literaturblatts des Frankfurter 'Phönix', 1837-43 Herausgeber des Hamburger 'Telegraphs für Deutschland', 1852 Gründung der erfolgreichen Zeitschrift 'Unterhaltungen am häuslichen Herd' (bis 1862). 1847-49 war G. Dramaturg am Dresdener Hoftheater, von 1855-64 Generalsekretär der Schillerstiftung. 1864 erlitt er einen Nervenzusammenbruch und lebte dann nach einem Aufenthalt in einer Heilanstalt immer mehr vereinsamend u. a. in Vevey am Genfer See, Kesselstadt bei Hanau, Berlin, Heidelberg und schließlich Sachsenhausen. Neben seiner publizistischen und kritischen Arbeit, bei der er sich u. a. auch für G. Büchner einsetzte, schuf er ein umfangreiches erzählerisches und dramatisches Werk.