Read more
In diesem Buch geht es um die Dynamik innerer Verstrickung, die sich als Störfall in der sozialen Welt inszeniert. Untersucht wird die Fehlerfreundlichkeit im technischen Bereich. Der Charme der Dummheit und das Schöpferische der Panne bilden den Höhepunkt.
Sigmund Freuds " Psychopathologie des Alltagslebens" ist über hundert Jahre alt. Die "Freudsche Fehlleistung" - inzwischen ein geflügeltes Wort - hat aber auch die Forschung mächtig angeregt: In diesem Buch machen renommierte Experten aus so unterschiedlichen Gebieten wie Neurowissenschaft, Psychologie, Psychoanalyse, Soziologie, Pädagogik, Theologie und Literaturwissenschaft Panne und Fauxpas, Störfall und Misserfolg zum Thema.
Wer kann sich noch Dummheit leisten? Oder Schadenfreude? Gibt es noch "Blamagen" in multikulturellen Gesellschaften? Wo geht die Schadenfreude in Grausamkeit über? Wird man aus Schaden wirklich klug - und ist es auch klug, ihn aktiv herbeizuführen, um selbst besser dazustehen? Arbeitspsychologen haben herausgefunden, dass manchmal Schadensvermeidung nicht durch Kontrolle, sondern durch Fehlerfreundlichkeit zu erreichen ist. Wann Planung gelingt und wann sie scheitert, lässt sich an eindrucksvollen Beispielen aus der Praxis zeigen.
Fehler und Missgeschicke, Irrtum und Misserfolg sind Fallen des täglichen Lebens. Pannen sind die Schwachstellen der Ordnung. Manche Pannen sind hinterhältig. Sie entpuppen sich bei genauerem Zusehen als eigentliche Saboteure. Verblüfft sieht man am Ende, nach interdisziplinärer Lektüre, Freuds Idee vom ungelösten inneren Konflikt, der zur sozialen Panne wird, in neuer und heller Beleuchtung.
About the author
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Brigitte Boothe, Psychoanalytikerin, ist seit 1990 Inhaberin des Lehrstuhls für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Genderkonzepte in der Psychotherapie, die psychische Gesundheit von Frauen, Erzählen in der Psychotherapie, psychodynamische und narrative Diagnostik sowie psychotherapeutische Bündnisbildung und Kooperation.
Wolfgang Marx, geboren 1943, studierte Psychologie, Philosophie und Humangenetik in Kiel und München. Von 1980 bis 1994 war er als Professor für Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, von 1994 bis 2008 als Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Zürich tätig. Seit der Emeritierung im Jahre 2008 widmet er sich verstärkt literarischen Projekten.