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Eine Militärschule mit 10-14-jährigen Zöglingen, 1923. Einige ältere Schüler erweisen sich als Klassendiktatoren und tyrannisieren ihre Mitschüler. Die Unteroffiziere dulden keine Beschwerden und stärken damit die Willkür ihrer Günstlinge. Ottlik hat die gruppendynamischen Mechanismen im Kräftefeld einer Militärschule erfasst, die Bündnisse und Machtkämpfe, die Rolle des Mitläufers, die Leiden der Eingeschüchterten und der ewigen Opfer. Das Buch erzählt die Geschichte des Buben Damjani, der aus der behüteten Umgebung seiner Familie herausgerissen wird und in die Militärschule kommt. Er muss sich hier in ein Umfeld einfügen, in dem er sich nur auf sich selbst verlassen kann, wo ihn niemand beschützt und er sich auf niemanden stützen kann.
About the author
Géza Ottlik (1912 - 1990) war einer der bedeutendsten ungarischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er besuchte die Militärschule in Güns.
Report
"Neben der wunderbaren Sprache Ottliks, der eigentlichen Heldin dieses Buches, ragt die Figur des Schülers Damjani heraus. Der beschützenden Obhut der Elternwelt in Budapest entrissen, werden die Ereignisse aus seiner Perspektive geschildert. Der Autor hat ihm die Rolle des nüchternen Beobachters übertragen, die manchmal allerdings im Widerspruch zu der 'abenteuerlichen, tragisch-lächerlichen' Sicht des Kindes zu stehen scheint; gerade wenn Damjani selbst Opfer der unmenschlichen militärischen Erziehung sowie der Gewalttaten einer die Mitschüler terrorisierenden Gruppe wird." (Titel magazin / Mathias Schnitzler)