Read more
Die Selbstbestimmung des Patienten wird in liberalen und individualisierten Gesellschaften zu Recht hochgehalten. Doch die Handlungsfreiheit des Einzelnen in einer hochkomplexen, von wissenschaftlich-technischen Rationalitäten durchstrukturierten Welt wächst nur in dem Maße, wie Personen- und Systemvertrauen ermöglicht wird. Denn mit den Handlungsmöglichkeiten der modernen Medizin wachsen auch Verletzlichkeit und Verunsicherung der Akteure. Die Beiträge dieses Bandes aus den Bereichen Philosophie, Medizinrecht, Theologie, Medizinethik und Medizin untersuchen, inwiefern interpersonelles Vertrauen bzw. Systemvertrauen und Selbstbestimmungspraktiken zusammenhängen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Institutionen wie dem Krankenhaus sowie Kollektivakteuren wie Familien oder Patientengruppen.
List of contents
Vorwort - 1. Das Wechselspiel von Autonomie und Vertrauen - eine philosophische Einführung - 2. Vertrauen als moralische Praxis - Bedeutung für Medizin und Ethik - 3. Selbstbestimmung braucht Vertrauen - Entscheidungsfindung am Lebensende - 4. Vertrauen in der Organisation Krankenhaus - 5. Familien und Patientenorganisationen als kollektive Akteure in der Bioethik - 6. Autonomie und Familie in medizinischen Entscheidungssituationen - 7. Vertrauen durch Recht?
About the author
Claudia Wiesemann ist Professorin und Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen, Medizinethikerin, Mitglied des Deutschen Ethikrats, forscht seit mehr als zwanzig Jahren auf dem Gebiet der Ethik in der Medizin, insbesondere zu Fragen der Selbstbestimmung des Patienten und zur Fortpflanzungsmedizin.
Report
"... die gesamte Spannweite von Autonomie und Vertrauen als Schlüsselbegriffen der modernen Medizin in den Blick zu nehmen, - dazu ist das Studium dieses Buches bestens geeignet." (Gerhard Höver, in: Zeitschrift für Medizinische Ethik, Jg. 63, Heft 2, 2017)