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Hofmannsthals Meisterwerk: die berühmte "Komödie für Musik" mit dem originalgetreuen Text der ersten Buchausgabe, Berlin 1911 - mit Originalpaginierung, Zeilenzähler und einem umfangreichen Anhang zu Verfasser, Werk und Wirkung.
Seit ihrer Uraufführung im Jahr 1911 gehört "Der Rosenkavalier" zum unverzichtbaren Repertoire internationaler Bühnen. Wie sechs Jahre früher "Elektra" ist auch diese Oper das Ergebnis der fruchtbaren Zusammenarbeit Hofmannsthals mit Richard Strauss.
Zwar gilt die melancholische Komödie als zentrales Musikereignis des 20. Jahrhunderts, dass diesem Welterfolg aber ein genuin literarischer Dramentext von allergrößter Finesse und Reife zugrunde liegt, wird vom breiten Opernpublikum kaum wahrgenommen.
Mögen auch Anlehnungen an den Stoff des "Tristan" oder sogar konventionelle Lustspielstrukturen erkennbar sein: Hofmannsthal literarische Meisterschaft offenbart sich auch hier in einer unverwechselbaren Umschreibung gängiger Aktionsmuster. Das zentrale Bemühen richtete sich nämlich auf die Bühnenform einer zeitgemäßen ästhetischen Kritik. Für das fulminante Gelingen des Projekts spricht nicht zuletzt der hohe Stellenwert gänzlich zeitloser Erwägungen über Alter, Zukunft und Verlust. Ein Happy End bleibt dem Leser bei aller Philosophie freilich nicht verwehrt: Zwei junge Verliebte fallen sich erleichtert in die Arme.
Hofmannsthals Dreiakter verknüpft die Kunst des erotischen Identitätsspiels mit einer präzisen Gesellschaftsanalyse, die vor einer Demaskierung des Wiener Hofadels nicht Halt macht - vermittels einer neuen Sprachskepsis, die es wieder zu entdecken gilt.
About the author
Hugo von Hofmannsthal, geb. 1874 in Wien, gestorben 1929 in Rodaun gestorben, studierte Jura und romanische Philologie. Ab 1906 arbeitete er häufig mit Richard Strauss zusammen und schrieb Libretti für einige Opern (Elektra, Der Rosenkavalier u.a.). Berühmt wurde er auch durch sein modernes Mysterienspiel 'Jedermann'.