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Karlheinz Deschners Ermittlungen beginnen im 14. Jahrhundert mit Clemens IV. in Avignon, einem Vorläufer der berüchtigten Renaissancepäpste. Diese Stellvertreter Gottes, korrupt und geil, verschwenderisch und genussgierig, agierten als allerhöchste Schmarotzer an der Spitze einer moralisch verkommenen Hierarchie geweihter Männer ihresgleichen. Im Großen Abendländischen Schisma (1378 bis 1453) bekämpfen einander gleich drei (Gegen-)Päpste dieser Sorte mit Waffengewalt. In allerchristlichster Nächstenliebe zerfleischen sich die Großmächte Frankreich und England im Hundertjährigen Krieg (1338 bis 1453), während im östlichen Mitteleuropa die Deutschordensritter unter den bereits christianisierten Slawen wüten. Das schamlose Treiben der römischen Camarilla schrie förmlich nach einem Regimewechsel. Mit Männern wie John Wycliff, Jan Hus und Martin Luther kommt die innerchristliche Opposition zu Wort. Doch die Reformation führt nirgendwo zur Revolution, vielmehr verhindert sie den Kollaps des Papsttums. Jetzt wird die Verfolgung von "Ketzern", Hexen und Juden nur noch fanatischer. Das längste Kapitel widmet Deschner dem Leiden der Landbevölkerung, die seit Anfang des Mittelalters bis weit in die Neuzeit gleichermaßen von Adel und Klerus ausgesaugt und gequält wird.
About the author
Karlheinz Deschner, geb. 1924 in Bamberg, war im Krieg Soldat. Er studierte Jura, Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Seit 1958 veröffentlichte Deschner seine entlarvenden und provozierenden Geschichtswerke zur Religions- und Kirchenkritik. Der forschende Schriftsteller lebte in Haßfurt am Main. 1988 wurde er mit dem Arno-Schmidt-Preis ausgezeichnet. Karlheinz Deschner verstarb im Jahr 2014.
Report
Seit Nietzsche gibt es keinen deutschen Autor, der gegen das Christentum schwungvollere Pamphlete geschrieben hätte als Karlheinz Deschner. Schopenhauer Studien 3