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Die Hilfeplanung nach
36 SGB VIII soll zur Vermeidung, Begrenzung und Abwendung von Kindeswohlgefährdungen beitragen. Die praktische Umsetzung dieser rechtlichen Vorgaben dient somit als Gradmesser der Qualität der Jugendhilfe.
Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung ist eine umfassende Analyse der Interdependenz zwischen Verfassungsrecht, Familienrecht, Sozialrecht und dem jeweiligen behördlichen und gerichtlichen Verfahren. Auf dieser Basis wird ein Optimum der Hilfeplanung als Maßstab für die Beurteilung ihres Implementationsgrads in der Praxis entwickelt. Unter diesem Blickwinkel überprüft die Autorin die gegenwärtige Anwendungspraxis, indem sie landesjugendamtliche Empfehlungen vergleicht, Studien zur Verwirklichung der Hilfeplanung analysiert und anonymisierte Hilfepläne untersucht.
Aufschlussreiche Erkenntnisse sowohl für die gerichtliche und behördliche Praxis als auch für die Rechtspolitik werden insbesondere durch eine rechtsvergleichende Untersuchung der Regelung der Hilfeplanung sowie der damit gemachten Erfahrungen in Großbritannien gewonnen, wo sich die Rechtspolitik intensiv und mit einer hohen Regelungsdichte auf die Hilfeplanung im Bereich der Abwendung von Kindeswohlgefährdungen eingelassen hat. Dadurch schafft die Untersuchung eine Basis für weiterführende Reflexionen über das Grundkonzept der Staatsintervention und ihrer Reaktionsmöglichkeiten.