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Justiz & Gerechtigkeit - Historische Beiträge (16.-19. Jahrhundert). In Kooperation mit d. Institut f. d. Erforschung der Frühen Neuzeit, Wien

German · Paperback / Softback

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Welche Bedeutungen verbinden sich mit dem Begriff Gerechtigkeit? Wer definiert, was gerecht, was ungerecht ist? In welcher Relation stehen Gerechtigkeit und Justiz? Gerechtigkeit und Geschlecht? Gerechtigkeit und soziale Position? Gerechtigkeit und Herrschaft? Gerechtigkeit und Widerstand? Gerechtigkeit und Religion?
ForscherInnen aus Deutschland, Österreich und Tschechien diskutieren diese Fragen auf der Basis von Texten, die im Zusammenhang mit gerichtlicher Tätigkeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert entstanden sind. Ergänzt werden diese Beiträge durch die Dokumentation einer Wiener Vorlesung, die aktuelle Debatten zu Justiz und Gerechtigkeit aufgreift und in einen historischen Kontext stellt.
Inhaltsverzeichnis
Wolfgang SCHMALE / Karl VOCELKA, Vorwort
Andrea GRIESEBNER / Martin SCHEUTZ / Herwig WEIGL, Justiz und Gerechtigkeit - Bemerkungen zu einem Spannungsverhältnis
WIENER VORLESUNG JUSTIZ UND GERECHTIGKEIT. AKTUELLE DEBATTEN IN HISTORISCHER PERSPEKTIVE
Hubert Christian EHALT, "Richtiges Handeln", "Gerechtigkeitsvorstellungen" und "Jurisprudenz" - Entwicklungen, Antinomien, Perspektiven
Andrea GRIESEBNER, Justiz und Gerechtigkeit. Anmerkungen zu religiösen und säkularen Gerechtigkeitsmaxmen
Gerd SCHWERHOFF, Strafjustiz und Gerechtigkeit in historischer Perspektive - das Beispiel der Hexenprozesse
Constanze KREN, Justiz und Gerechtigkeit - Betrachtungen aus der Praxis
Frank HÖPFEL, Gerechtigkeit - Billigkeit - Fairness
BEITRÄGE
Klaus GRAF, Justiz und Erinnerung in der Frühen Neuzeit
Gerd SÄLTER, Gerechtigkeit und soziale Ordnung. Konflikte um individuelle Interessen und die rechte Ordnung der Dinge in Paris im frühen 18. Jahrhundert
Monika MOMMERTZ, Relationalität oder Normativität? "Modi der Rechtlichkeit" am Beispiel der ländlichen Mark Brandenburg in der Frühen Neuzeit
Alexander SCHUNKA, Die Visualisierung von Gerechtigkeiten in Zeugenaussagen des 16. und 17. Jahrhunderts
Martin SCHEUTZ / Harald TERSCH, Der Salzburger Pfleger Kaspar Vogl und die Suche nach Gerechtigkeit. Ein Gefängnistagebuch aus dem beginnenden 17. Jahrhundert als Streit um Interpretationen: Supplikation oder Rebellion Brita POHL, "Wilde, unbändige leute". Zur Konstruktion von Rädelsführerschaft im 17. Jahrhundert
Ralf-Peter FUCHS, Recht und Unrecht im Verfahren Lackum - Ein Kriminalfall mit Widerhall
Arthur STÖGMANN, "Hoffet ihr noch auf Gott, ihr narrischen leutt?" Blasphemie und klerikale Autorität in Niederösterreich (1647/48)
Martin P. SCHENNACH, Lokale Obrigkeiten und Soldaten. Militärgerichtsbarkeit in Tirol in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Peter KLAMMER, "In unehrn beschlaffen". Unzucht im Rahmen der archidiakonalen Gerichtsbarkeit im frühneuzeitlichen Salzburger Lungau
Susanne HEHENBERGER, "Habe in der Teuffl verführt, und gemeint lindrung zu haben". Anmerkungen zu einem Sodomieprozess (Pöggstall 1698/99)
Cornelia SCHÖRKHUBER-DRYSDALE, "Ich bitt dich umb Gottes willen, mein herr und frau bringen schirr umb einander". Ehestreitigkeiten und Ehetrennung in der bäuerlichen Gesellschaft Oberösterreichs zu Beginn des 18. Jahrhunderts
Thomas JUST, Das patrimoniale Gericht des Wiener Bürgerspitals in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Manfred ZOLLINGER, "Konkurrierende" Gerechtigkeitsvorstellungen. Der portugiesische Botschafter und das Spiel um die Öffentlichkeit. Ein Mordfall in Wien (1696)
Pavel HIML, Erfundene Hölle? Machtrepression und Konstruktion von "Übernatürlichem" in der Frühen Neuzeit. Überlegungen anhand böhmischer Fallbeispiele
Jürgen MARTSCHUKAT, "Düsterheit und Barbarey"? Erörterungen zum Verhältnis von Gewalt und Justiz im ausgehenden 18. Jahrhundert anhand des Falles der Hamburger Gattenmörderin Maria Catharina Wächtler
Gerhard AMMERER / Alfred Stefan WEISS, "Damit sie im Arrest nicht schimmlicht werden". Zucht- und Arbeitshäuser, Freiheitsstrafe und Gefängnisdiskurs in Österreich um 1800
Margareth LANZINGER, "So fordert es auch die billigkeit".

About the author

Andrea Griesebner, ao. Univ.-Professorin für Neuere Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien. Ihre Forschungs-, Lehr-, und Publikationsschwerpunkte umfassen die Kultur-, Rechts-, Kriminalitäts-, Körper- und Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit sowie Theorie und Methodologie der Geschichtswissenschaft. Derzeit arbeit sie zur Trennung von Tisch und Bett bzw. Ehescheidung vom 17. bis ins 19. Jahrhundert und leitet dazu ein vom Fonds zur Föderung der wissenschaftlichen Forschung finanziertes dreijähriges Forschungsprojekt.

Martin Scheutz, geboren 1967, ist Universitätsdozent am Institut für Geschichte der Universität Wien/Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Forschungsschwerpunkte: historische Kriminalitätsgeschichte in der Neuzeit, Selbstzeugnisse, Stadt- und Regionalgeschichte, Frömmigkeitsgeschichte.

Herwig Weigl, geboren 1956, ist seit 1995 Assistenzprofessor am Institut für Geschichte der Universität Wien mit Dienstzuteilung auch zum Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien.

Report

"Die Lektüre des Bandes ist umso erfreulicher, als die Beiträge nicht zu umfangreich und durchweg mehtodenbewusst aus archivalischen Quellen gearbeitet sind, und zwar mit dem Blick für das Machbare: einzelne Kriminalfälle und Deliktsgruppen, überschaubare Zeiträume, Quellenbestände und soziale Konfliktlagen. Reibungen mit den Perspektiven der überkommenen Strafrechtsgeschichte, den Mehtoden und der Terminologie rechtshistorischer Forschung blieben so weithin aus." (Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte)

"(...) erfreuliche Neuerscheinung und Bereicherung auch im Bereich der Rechtsgeschichte, vor allem freilich der frühzeitlichen Kriminalitätsgeschichte." (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte)

"Etliche Beiträge widmen sich der Beschreibung der Gerichtspraxis in kleineren überschaubaren Herrschaftsbereichen. Deutlich wird der Wandel von Gerechtigkeitsvorstellungen am Ende des 18. Jahrhunderts durch die Ideen der Aufklärung, der dann auch einen Wandel des Strafrechtes, der Kriminalpolizeiordnungen und des Strafvollzuges (Zucht- und Arbeitshäuser) brachte, sowie erstmals Fragen nach der Besserungsfähigkeit des Straftäters und dessen Reintegration in die Gesellschaft zuließ." (Carinthia I, 2003)

"Alle Arbeiten, (...) weisen einen hohen Stand an Kompetenz auf, beruhen in erheblichem Maße auf umfangreichen Archivstudien (...)." Das Waldviertel "(...) äußerst gelungener Sammelband (...) In Summe liefert der Band ein eindrucksvolles Panorama vom Wandel von Gerechtigkeitsvorstellungen im Spannungsfeld zeitbezogener, 'tagespolitischer' Einflüsse." (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung)

Product details

Publisher StudienVerlag
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.2002
 
EAN 9783706516426
ISBN 978-3-7065-1642-6
No. of pages 490
Weight 807 g
Series Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit
Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit
Subjects Humanities, art, music > History > Modern era up to 1918
Social sciences, law, business > Social sciences (general)

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