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In journalistischen Berufen sind Frauen auch heute noch immer deutlich unterrepräsentiert. Vor allem Frauen in journalistischen Spitzenfunktionen sind selten.
Hintergründe, Strukturen und Formen der geschlechtsspezifischen Benachteiligung im Medienbereich analysieren die Autorinnen von "der/die journalismus": Sowohl aus medienwissenschaftlicher als auch aus medienpraktische Perspektive wird die Rolle und Position von Frauen im Journalismus kritisch betrachtet, wobei der Blick einerseits auf die Situation von Frauen in diesem Berufsfeld gerichtet wird, andererseits auf die medial vermittelten Geschlechterkonstruktionen und die daraus folgenden Konsequenzen für die Medienkonsumenten.
Die Beiträge widmen sich u.a. folgenden Fragestellungen: Was waren und sind die Barrieren für Journalistinnen in ihrem Berufsfeld? Wie müsste sich die Infrastruktur verändern, um mehr Frauen zu besseren Rahmenbedingungen Journalismus als Beruf zu ermöglichen? Welche Möglichkeiten und Potenziale liegen in der Gestaltung von Frauenzeitschriften sowohl im kommerziellen wie auch im feministischen Mediensegment? Welche Zukunftsszenarien könnten bezüglich der Entwicklung von speziellen Medienangeboten für Frauen entworfen werden: Werden diese weiter als "Nischenbereich" laufen oder verschwinden oder ...?
Dabei zeigt sich in der Medienanalyse wie auch in der Darstellung des Berufsalltags: es gilt, den "medialen Geschlechterblick" noch wesentlich stärker zu schärfen, sowohl in der medialen Vermittlung als auch im Berufsalltag in Medienbetrieben ist bis heute weder eine Gleichstellung der Geschlechter noch eine breit erfasste geschlechterkritische Berichterstattung erreicht.
Aus dem Inhalt:
Mediale Geschlechterblicke schärfen
Halbseidene Geschichten - Perspektiven von Frauen im Journalismus
Die Frau, das unsichtbare Wesen
Mediale Vermittlung feministischer Öffentlichkeiten
Geschlechtsspezifische Medienrezeption von Jugendlichen
Das Frauenbild des Fernsehens
Interessensgemeinschaft medientreibender Frauen in Österreich - Ein Epilog aus der Praxis
Zur Herausgeberin:
Dr. Julia Neissl, geboren 1974, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Gendup - Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Salzburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind literaturwissenschaftliche und sozialhistorische Fragen der Frauen- und Geschlechterforschung.
Report
"Der topaktuelle Band versammelt medienwissenschaftliche und -praktische Aspekte zur Frage nach den Geschlechterperspektiven in Österreichs Medien." ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT "(...) immer wieder die ernüchternde Feststellung: Die Situation von Frauen in den Medien hat sich in den letzten Jahren nur minimal verbessert." an.schläge "(Es) finden sich (...) Lösungsansätze für Frauen, deren Karrieren als Journalistinnen nicht zuletzt an den familiären Rollenverteilungen scheitern." DER STANDARD "Die von Neissl bzw. Dorer/Geiger herausgegebenen Bücher sorgen nicht nur dafür,dass sich der Publikationsboom der gender studies in der Kommunikationswissenschaft auch in diesem Jahrhundert fortsetzt. Sie tragen zugleich zu einer Kanonisierung der Teildisziplin bei, die erforderlich erscheint, um gleichzeitig eine Etablierung und Stabilisierung sowie eine kritische Revision und Weiterentwicklung der Geschlechterforschung zu gewährleisten." MEDIEN & KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT "Zahlreiche Literaturhinweise am Ende jedes Referates regen zur weiteren Beschäftigung mit den unterschiedlichen Themen an - und das kann ich auch und gerade jenen empfehlen, die sich noch wenig mit Medienwissenschaften beschäftigt haben. Medien sind immer und überall, eine feministische Perspektive unerlässlich. Dieser Sammelband kann ein Einstieg sein." WeiberDiwan "Das Sammelwerk bricht eine Lanze für die Schärfung des 'medialen Geschlechterblicks'." MEDIENIMPULSE