Read more
Wie kann eine interkulturelle Germanistik die aktuelle gesellschaftliche und politische Komplexität Deutschlands und der deutschsprachigen Länder ansichtig machen? Mit dieser Frage stellt sich das Jahrbuch der "Crux aller Fremdsprachenphilologien", der wissenschaftlichen Verortung und Methodik ihrer Fachkomponente 'Landesstudien'.Aus europäischer Perspektive mit Akzent auf dem Blickwinkel Frankreichs und Deutschlands widmet sich der Thematische Teil des Bandes der Aufgabe, produktiv auf den Bedarf an Trans- und Interdisziplinarität in Lehre und Forschung der Fachkomponente ,Landesstudien' zu antworten. Es gilt, ein Instrumentarium zu schaffen, das es erlaubt, die verschiedenen Annäherungen an die Komplexität der deutschsprachigen Länder, an ihre semiologischen und politisch-sozialen Systeme, an ihre Ideengeschichte und ihre Diskurse zu befördern und diese Ansätze zugleich der bloß setzenden Beliebigkeit zu entziehen. Diese Zielsetzung verlangt letztlich die verankernde Rückbindung an eine Wissenstheorie und an die kulturhermeneutische Selbstreflexion. Lerntheoretisch erscheint diese Verankerung zugleich als guter Weg, die Erkenntnisse der Landesstudien zu einem Element auch der individuellen Bildung der Lernenden zu machen.
List of contents
Allgemeiner TeilAndreas F. Kelletat: "zur Steinigung Satans westöstlich die Zeit". Manfred Peter Heins Gedichte über den 11. September und den Konflikt in Afghanistan, im Irak und in Palästina - Yong Liang: Sinologische Aspekte einer interkulturellen Linguistik - Ludwig M. Eichinger: Elite, Eliten und was sie zu sagen haben. Überlegungen zum Reden von und der Eliten - Konrad Ehlich: Armin Wolff. Eine Festrede bei Gelegenheit seines Übergangs in den Ruhestand, gehalten am 27. Oktober 2006 an der Universität RegensburgThematischer TeilHerausgegeben von Jérôme Vaillant und Alois WierlacherJérôme Vaillant und Alois Wierlacher: Zur Situation der Landeskunde-Diskussion interkultureller Germanistik. Zugleich eine Einführung in den Thematischen Teil des vorliegenden Jahrbuchs - Hélène Miard-Delacroix und Jérôme Vaillant: Civilisation allemande. Zur wissenschaftlichen Verortung einer Fachrichtung - Hiltraud Casper-Hehne: Konzepte einer Kulturlehre und Kulturwissenschaft im Fach Interkulturelle Germanistik/Deutsch als Fremdsprache - Eleni Butulussi: Zur Herausbildung kultureller Bewusstheit in der Germanistik am Beispiel Griechenland - Minna Maijala: Klischees im Spiegel landeskundlicher Inhalte von Sprachlehrwerken. Über stereotype Darstellungen fremder Kultur(en) - Gérard Raulet: "Histoire des idées". Überlegungen zur Identität eines Nebenfachs mit Schlüsselfunktion - Alois Wierlacher: Landesstudien als kulturwissenschaftliche EssayistikForumClaus Altmayer: Landeskunde als Kulturwissenschaft. Ein Forschungsprogramm - Klaus von Schilling: Hypertext oder Diskurs? Eine Auseinandersetzung mit Claus Altmayers kulturwissenschaftlicher Grundlegung der Landeskunde im Fach Deutsch als Fremdsprache - Dirk Hofmann: Deutsch als Fremdsprache-Unterricht: Aber bitte mit Phraseologie! - María José Domínguez Vázquez: Von monolingualen Wörterbüchern zu kontrastiven Valenzwörterbüchern. Die Valenzwiedergabe unter der LupeBerichteBernd Müller-Jacquier: Der neue Masterstudiengang Interkulturelle Germanistik an der Universität Bayreuth - Hiltraud Casper-Hehne und Zhihong Yin: Deutsch-Chinesisches Institut für Interkulturelle Germanistik und Kulturvergleich (DCIKG Göttingen/Nanjing)Dokumentation · Rezensionen
About the author
Alois Wierlacher, geboren 1936; 1968 - 1972 Aufbauplanungen des ersten deutschen Instituts für auslandsbezogene Germanistik an der Universität Heidelberg; 1975 Gründung des "Jahrbuchs Deutsch als Fremdsprache"; 1982 Habilitation; 1986 - 2001 Professor für Deutsch als Fremdsprache (Interkulturelle Germanistik) an der Universität Bayreuth; Mitglied des Goethe Instituts; Gast- und Honorarprofessuren im In- und Ausland.