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Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht ohne Grund wird der erste Weltkrieg im englischen und französischen Sprachraum als "the Great War" oder "la Grande Guerre" bezeichnet: dieser Krieg von zuvor unbekannten Ausmaßen, der rund 17 Millionen Menschenleben forderte, prägte die Geschichte Europas wie kaum ein anderes Großereignis und wird immer wieder als die Urkatastrophe Europas bezeichnet. Sämtliche Bereiche des modernen Lebens des vergangenen Jahrhunderts wurden auf die eine oder andere Weise durch den Weltkrieg beeinflusst und auch über 100 Jahre nach seinem Beginn und fortschreitender Forschung gehört dieser Krieg noch zu den historischen Ereignissen, denen noch immer ein Rest des Unverständlichen und Unerklärlichen anhaftet. Die Fragen nach der allgemeinen Stimmung im Land, nach der Situation während des Krieges und auch nach der Kriegs-schuld halten bis heute weltweit ungebrochenes Interesse wach.
Wenn von einem "Weltkrieg" gesprochen wird sind in der historischen Forschung zwei Lesarten zu unterscheiden. Einerseits liegt die offensichtliche geographische Ausdehnung auf der Hand; dieser Krieg zwischen anfangs europäischen Mächten wurde als erster wirklich globaler Krieg der Weltgeschichte auch außerhalb Europas und zwischen außereuropäischen Staaten geführt. Daraus ergibt sich die zweite Lesart des Begriffs, nämlich die seiner welthistorischen Bedeutung. Auf sämtlichen Kontinenten waren die Folgen für die Bevölkerung spürbar und reichen teilweise bis in die Gegenwart . Dies betrifft einerseits die direkte militärische Mobilisierung der britischen und französischen Kolonien und der von Russland rekrutierten asiatischen Armeen. Darüber hinaus sind die direkten und indirekten ökonomischen Auswirkungen auf die Finanzsysteme aller Staaten nicht von der Hand zu weisen. Der Erste Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen, die bis heute zu spüren sind - der Historiker G. Kennel bezeichnet den ersten Welt-krieg nicht umsonst mehrfach als "the great seminal catastrophe of this century" . Diese Einschätzung wird von Wissenschaftlern aller Forschungsrichtungen weitestgehend geteilt und kann im Angesicht des ungeheuren Leids auf beiden Seiten kaum in Frage gestellt werden . Es gilt als gesichert, dass mit der "Hölle von Verdun" der letzte unumkehrbare Schritt zur Ankunft in der Moderne gemacht wurde , die Entwicklung dahin, die eigentliche "Geburt der Moderne" wird schon in den letzten Jahren des Wilhelminischen Kaiserreichs angesetzt. [...]
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Inhaltsverzeichnis1. Einleitung2. Biographische Hintergründe und erste Rezeption der Werke2.1. Rezeption zum Entstehungszeitpunkt2.2. Rezeption und Wiederaufnahme im Nationalsozialismus3. Form und Struktur3.1. Formaler Aufbau und Erzählsituationen3.2. Wirkung der Erzählsituation auf den Rezipienten4. Textanalyse: Parallelen und Unterschiede4.1. Auf dem Weg in die Schlacht: der "Geist von 1914"4.2. Ausgangssituation der Kämpfer und die Transformation zum Soldaten4.3. Kameradschaft4.4. Verlust der Menschlichkeit4.5. Ambivalenz des Tötens5. Fazit6. Literaturverzeichnis