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Wir dachten ja plötzlich, wir machen jetzt alles zusammen. Auch das Schreiben.Feiern, trinken, reden sowieso. In Montreux, in Tokio, in New York und San Francisco, Parties, Reisen, Interviews, all over the world. So war das Gefühl, rock 'n' roll-style-mäßig, zu Beginn der Mitte der 90er Jahre. Als man nicht mehr daran dachte, war das Jahrzehnt auf einmal da und ereignete sich. Der Ort dieser Zeit war die Nacht. Und der Augenblick, als uns bewußt wurde, was wir da dauernd erleben, war auch der Einfall der Krise, der Beginn der Arbeit am Text.Differenzen wurden führend. Die Auflösung, die wir gemeinsam erlebt hatten, ließ sich nicht fassen ... Ich schrieb an der Nachtleben-Erzählung Rave und an dem Kunst-Theaterstück Jeff Koons. Jede Ablenkung war mir willkommen. Immer auf der Suche nach Formen des Schreibens, näher dran am Leben, als die Schrift von sich aus, freiwillig, automatisch sein möchte. Auch auf der Suche nach einem Buch, das man eigentlich nicht mehr lesen muß. Das einfach so rum liegt, in dem man bißchen blättert, das einen angenehm anweht, fertig.So entstand dieser Band: die Bilder, die Texte, auch eine Feier der Nacht, dieser Jahre
About the author
Rainald Goetz, geboren 1954, studierte Medizin und Geschichte in München und Paris. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, unter anderem den Heinrich-Böll-Preis, den Wilhelm-Raabe-Preis, dreimal den Mühlheimer Dramatikerpreis und den Berliner Literaturpreis 2012. Weiterhin wurde er mit dem Literaturpreis der Preußischen Seehandlung und der damit verbundenen Heiner-Müller-Professur ausgezeichnet. 2013 erhielt er den Schiller-Gedächtnis-Preis für sein schriftstellerisches Gesamtwerk sowie den Marieluise-Fleißer-Preis, im Jahr 2015 wurde ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen. Rainald Goetz lebt in Berlin.
Summary
Wir dachten ja plötzlich, wir machen jetzt alles zusammen. Auch das Schreiben.
Feiern, trinken, reden sowieso. In Montreux, in Tokio, in New York und San Francisco, Parties, Reisen, Interviews, all over the world. So war das Gefühl, rock ’n’ roll-style-mäßig, zu Beginn der Mitte der 90er Jahre. Als man nicht mehr daran dachte, war das Jahrzehnt auf einmal da und ereignete sich. Der Ort dieser Zeit war die Nacht. Und der Augenblick, als uns bewußt wurde, was wir da dauernd erleben, war auch der Einfall der Krise, der Beginn der Arbeit am Text.
Differenzen wurden führend. Die Auflösung, die wir gemeinsam erlebt hatten, ließ sich nicht fassen … Ich schrieb an der Nachtleben-Erzählung Rave und an dem Kunst-Theaterstück Jeff Koons. Jede Ablenkung war mir willkommen. Immer auf der Suche nach Formen des Schreibens, näher dran am Leben, als die Schrift von sich aus, freiwillig, automatisch sein möchte. Auch auf der Suche nach einem Buch, das man eigentlich nicht mehr lesen muß. Das einfach so rum liegt, in dem man bißchen blättert, das einen angenehm anweht, fertig.
So entstand dieser Band: die Bilder, die Texte, auch eine Feier der Nacht, dieser Jahre