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Sobald nach 1492 die ersten Berichte über das "neue Land" Amerika vorlagen, die der kurz davor erfundene Buchdruck rasch verbreiten konnte, wucherten die Phantasien: das sagenhafte "Eldorado" schien gefunden zu sein. Amerikas Reichtum an natürlichen Ressourcen galt als unerschöpflich. Von den Menschen, die dort in komplizierten Staatsformen lebten und eine erstaunliche Kultur entwickelt hatten, wurde in den Phasen der gewaltsamen "Landnahme", der Ausbeutung von Ureinwohnern und Bodenschätzen nicht viel Aufhebens gemacht - mußte doch der Papst erst dekretieren, daß auch Indios eine Seele hätten und Menschen seien.
Der Band spürt unterschiedlichen Aspekten der Auseinandersetzung mit Kolumbus und seiner "Entdeckung" Amerikas nach. Heute ist der frühere Jubliäumsjubel einer nüchternen, distanzierten und kritischen Einstelllung zur "Entdeckung" des "neuen" Kontinents gewichen. Nord- und Südamerika sind gleichermaßen in den Blick der Forschung und des Gedenkens gerückt worden.
List of contents
Vorwort
Einführung
Walter Bruno Berg:
Literatur in Lateinamerika. Zur kulturellen "contraconquista" des Kontinents
Wilfried Böhringer:
Fremder in zwei Welten: Lope de Aguirres literarische Reise
Gert Hummel:
Hoffnung auf die "Neue Welt": Die eschatologischen Siedlungen der Rappisten
Rainer Krause:
Deutsch-amerikanische Psychen. Einige Beobachtungen, Daten und Mythen
Sigrid Lichtenberger:
Die Entdeckung Amerikas im Spiegel der Kinder- und Jugendbuchliteratur
Klaus Martens:
Fremdvertrautheit: Deutsch-amerikanische (Re-)Visionen
Reinhard Schneider:
Aus der Sicht der mittelalterlichen Geschichte: Die Entdeckung Amerikas unter dem Aspekt der Landnahme
Autoren des Bandes
Index