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In der UN Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist die interkulturelle Verständigung über Umweltbildungsaktivitäten von gesellschaftlichem Interesse. In China wirft die Gegensätzlichkeit zwischen den Zielen der Umweltpolitik und der bedrohlichen Umweltsituation Fragen der Zukunftsfähigkeit auf. Die Arbeit beschäftigt sich mit der staatlich initiierten schulischen Umweltbildung in China am Beispiel des Grüne-Schulen-Programms. Dabei werden auf Grundlage einer literaturbasierten Auseinandersetzung mit der Umweltbildung, dem chinesischen Bildungssystem sowie dem forschungstheoretischen und methodischen Zugang in einer explorativen Feldstudie wesentliche Merkmale der reflektierten und beobachtbaren Umweltbildungspraxis aus der Perspektive der Akteure an neun Grünen Schulen in einem phänomenologischen Zugang herausgestellt. Die Ergebnisse in den Bereichen (1) Konzeption, (2) Entwicklung, (3) Organisation, (4) Umweltbildungsaktivitäten sowie (5) persönliche Sichtweisen konstituieren einen "chinesischen Weg der Umweltbildung", der kulturell und systemisch bedingt sowie individuell geprägt ist. Die Arbeit verweist auf die notwendige Sensibilität für kulturspezifische Bedeutungen in multilateralen Absprachen und ist Beitrag interkultureller Verständigung.
About the author
Nicole Raschke studierte an der TU Dresden Lehramt an Gymnasien für die Fächer Geographie und Philosophie / Ethik und absolvierte zugleich ein Begleitstudium am Ostasienzentrum der TU Dresden. Nach dem 1. Staatsexamen lehrte sie 2007-2008 als Dozentin an der Yanshan Universität in Qinhuangdao (Hebei Provinz, VR China) im Bereich Deutsch als Fremdsprache. 2008-2013 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Geographiedidaktik, Institut für Geographie, Fakultät Umweltwissenschaften, TU Dresden tätig. Derzeit ist sie Referendarin in Radebeul. Sie hat zwei Söhne (geboren 2012, 2014).