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Dieser interdisziplinäre Band versammelt 12 Beiträge zur (post)feministischen Theoriegeschichte in den historischen Kulturwissenschaften, sowie zu genderspezifischen Einzelthemen aus der historischen Frauenforschung, der anglistischen und germanistischen Literaturwissenschaft und der romanistischen Sprachwissenschaft.
Über einzelne methodische und fächerspezifische Differenzen hinweg treffen sich die Verfasserinnen in ihrem definitorischen Konsens von Geschlecht als einem interdiskursiv generierten, historisch funktionalen, soziokulturellen Konstrukt. Produktive 'Links' ergeben sich bei den literaturwissenschaftlichen Beiträgen zu Ebner-Eschenbach, Lewald, Stifter und Raabe, zu Atwood, Byatt, Hardy und Lawrence zudem thematisch.
Im Zentrum des gemeinsamen Erkenntnisinteresses stehen die Interferenz von Gender und literarischem Genre, etwa im Schauerroman, im Bildungsroman oder in der Autobiographie, sowie die diskursiven Strategien, mit denen literarische Texte interdiskursive Formationen, etwa von Angst und Geschlecht oder Genie und Geschlecht, inszenieren.
List of contents
Gudrun Loster-Schneider: 'Wer hat Angst vor Virginia Woolf?' Genderwissenschaftliche Paradigmen in den historischen Kulturwissenschaften
Karina Graf: Eine verkaufte Tochter? Die Heirat der Erzherzogin Kunigunde von Habsburg mit Herzog Albrecht von Bayern-München
Silke Arnold-de Simine: Die Lust an der Angst. Zur Schauerliteratur von Autorinnen um 1800
Sabine Schmidt: Adalbert Stifters Nachsommer: Subjektive Idealität. Heinrich Drendorfs Subjektkonstitution im Spiegel seiner Selbstdefinition
Andrea Rüttiger: Frauenfiguren im Bildungsroman. Zur Darstellung "der Frau" in Wilhelm Raabes Die Leute aus dem Walde und Prinzessin Fisch
Antje Kley: Fanny Lewalds Meine Lebensgeschichte: Eine Autobiographie zwischen bürgerlicher Anpassung und emanzipatorischem Aufbruch
Claudia Seeling: "Als eine Frau lesen lernte, trat die Frauenfrage in die Welt": Die Autobiographie der Marie von Ebner-Eschenbach
Eva Wester: "The Intellectualized, Emancipated Bundle of Nerves": Über Sue Bridehead als Thomas Hardys literarische Repräsentation des New Woman-Typus
Doris Grimm-Horlacher: Ein Mann, der die Frauen liebte? Geschlechterinszenierungen in D. H. Lawrences Roman The Plumed Serpent
Karin Gerig: Ein Knick in der Optik: Visualität und weibliche Identität in Margaret Atwoods Cat's Eye
Diana Lelle: Das Paradox des Death-in-Life: Dr. Maud Baileys postmodern condition in Antonia S. Byatts Roman Possession: A Romance
Sandra Grabner: 'Schweigende Frauen - redselige Männer?' Geschlechtsspezifisches Kommunikationsverhalten am Beispiel einer französischen StudentInnendiskussion