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Anton Grabner-Haider, Klaus S. Davidowicz und Karl Prenner erschließen neue Zugänge zum Verständnis der Kultur und Lebenswelt des 19. Jahrhunderts in allen Ländern und Regionen Europas. Sie bieten wichtige Impulse, um auch unsere Gegenwartskultur besser zu verstehen. Ein Schwerpunkt liegt auf den geistigen und philosophischen Ideen, welche diesen Zeitabschnitt in Europa geprägt haben. Denn es waren die kulturellen und die politischen Eliten, welche die Kultur dieser Zeit getragen haben. Grabner-Haider stellt die wirtschaftlichen und sozialen Prozesse, die Dynamik der philosophischen Ideen, die großen politischen Ideologien des Nationalismus, des Traditionalismus, der Romantik, des Sozialismus, des Antisemitismus, der Rassenlehre, des Imperialismus und des Militarismus vor. Er zeichnet ausführlich die Besonderheiten der protestantischen und der katholischen Lebenswelten, zum Teil auch der russischen und der griechischen Ostkirche nach und skizziert kurz die politischen Prozesse und Dynamiken. Breiter dargelegt werden die Entwicklungen der Naturwissenschaften, vor allem der Physik, der Chemie, der Biologie, der Medizin, aber auch die Erkenntnisse der Astronomie und der Mathematik, die Erfindungen der Technik. Schließlich gibt Grabner-Haider einen Überblick über das Literaturschaffen in allen Ländern Europas, über die Formen der Malerei, über die Musik, über die Baukunst und die Architektur. Denn in der Kunst spiegeln sich immer konkrete Lebenserfahrungen, aber auch philosophische Ideen. Davidowicz und Prenner legen die jüdische Lebenswelt und die islamische Kultur übersichtlich und umfassend dar.
About the author
Univ. Prof. Dr. Anton Grabner-Haider, geb. 1940, war nach seinem Studium der katholischen und evangelischen Theologie in Tübingen, Bonn, Münster, Wien und Graz und seiner Habilitation für Philosophie viele Jahre als Verlagslektor des Styria Verlages für den Bereich Religion undTheologie tätig. Gleichzeitig lehrte er als Professor für vergleichende Religionswissenschaften und Philosophie an der Universität Graz. Er ist zudem Autor und Herausgeber von rund 40 religionswissenschaftlichen und theologischen Fach- und Sachbüchern.
Klaus S. Davidowicz, geb. 1963 in Berlin. Magisterstudium der jüdischen Studien an der Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien und der Pädagogik und Germanistik an der Universität Heidelberg. 1993 Promotion an der Universität Wien im Fach Judaistik, von 1994 - 1998 Universitätsassistent am Institut für Judaistik an der Universität Wien, Habilitation 1998, seitdem ausserordentlicher Universitäts-Professor für Judaistik an der Universität Wien, seit 2003 AHS-Lehrer für Jüdische Geschichte am ZPC-Gymnasium Wien. Forschungsschwerpunkt ist die jüdische Philosophie- und Geistesgeschichte, wovon seine Bücher (Gershom Scholem und Martin Buber (1995); Kabbala, geheime Traditionen im Judentum (1999)) und Artikel zeugen.