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"Im Oktober sah ich zum ersten Mal das Schwarze Meer." So beginnt diese ungewöhnliche Erkundung der Krim, jene Halbinsel zwischen Asien und Europa, zwischen antiker Größe und romantischem Klischee, zwischen Armut und Prunk. Gemeinsam mit dem schottischen Übersetzer und Schriftsteller Martin Chalmers unternahm Esther Kinsky im Oktober 2013 eine Fahrt in diese Zwischenwelt, die für den Leser durch ihren Blick und dank ihrer außergewöhnlichen Wahrnehmungs- und Beschreibungsfähigkeit unmittelbar erlebbar wird. Raue Winde, klappernde Fenster, streunende Pferde und grölende Betrunkene: Wir befi nden uns in einer fremden Natur und sehen uns einer fremden Kultur ausgesetzt. Die zweite Stimme in diesem virtuosen Landschaftsbuch wird bestimmt von Chalmers ganz anders geartetem Erkenntnisinteresse: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Seine nachdenklichen historischen Tiefenbohrungen ergänzen Kinskys Ton und fügen das Buch zu einem sprachlich prägnanten und atmosphärisch dichten Ganzen.
About the author
Esther Kinsky, geboren 1956, hat Slawistik und Anglistik in Bonn und Toronto studiert. Sie arbeitet als Übersetzerin aus dem Polnischen, Englischen und Russischen. Ihr übersetzerisches Oeuvre umfasst u. a. Werke von Ida Fink, Hanna Krall, Ryszard Krysnicki, Aleksander Wat, Joseph O'Connor und Jane Smiley. Esther Kinksy lebt in Berlin. 2009 erhielt sie den Paul-Celan-Preis und 2011 den Karl-Dedecius-Preis. Im Jahr 2015 wurde sie mit dem Kranichsteiner Literaturpreis ausgezeichnet.
Martin Chalmers, geb. 1948, wuchs in Glasgow auf. Nach dem Studium der Geschichte in Glasgow, Birmingham und Bochum arbeitete er freiberuflich als Kritiker, Autor und vor allem Übersetzer deutscher Literatur (u.a. Herta Müller, Alexander Kluge, Thomas Bernhard, Peter Handke) ins Englische. Sein Interesse als Autor galt immer der Vielschichtigkeit des urbanen Raums, doch auch der Peripherie von Städten und Regionen. 2008 ließ sich Martin Chalmers in seiner Lieblingsstadt Berlin nieder, wo er 2014 starb.
Report
»Leider ist dieses Buch das Vermächtnis Martin Chalmers. Nach seinem Tod hat Esther Kinsky seine Textfragmente zusammengestellt, sie mit ihren eigenen kombiniert und so ein besonderes Buch zweier Reisender über ein besonderes Stück Welt geschaffen.« - Stefanie Hetze, Danteperlen II, März/Mai 2016 Danteperlenbroschüre 20160301