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"Fire and Forget" ist ein Begriff aus dem Militärjargon. Er bezeichnet Waffen, die vom Soldaten aus sicherer Distanz ausgelöst werden und dann eigenständig ihr Ziel erreichen. Das KW Institute for Contemporary Art in Berlin nimmt dieses Motiv zum Anlass für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die sich mit der Faszination und dem Schrecken von (Waffen-)Gewalt auseinandersetzt. Sie fragt nach den Affekten, die Waffen auslösen, ebenso wie nach der Notwendigkeit von Gewalt zur Verhinderung neuer Konfl ikte oder der Beendigung bereits bestehender. Sie beschäftigt sich mit dem Potenzial von Kunst der Gegenwart, verdrängte Gewalt ins Bewusstsein zu rufen und damit zukünftige Eskalationen zu verhindern - oder im Gegenteil auch zu befördern. Begleitend dazu versammelt "Friendly Fire & Forget. Texte" Originalbeiträge von zeitgenössischen Schriftstellern, in denen sie sich mit der Ambivalenz von Waffen und der von ihnen ausgehenden Gewalt auseinandersetzen. Kriegsfotografien aus der Sammlung Martin Dammann/Archive of Modern Conflict ergänzen die Originalbeiträge von Ulrike Draesner, Christoph Peters, Wladimir Kaminer, Katrin Passig, Oliver Rohe, Mark von Schlegell, Frank Witzel u. a.
About the author
Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar (Niederrhein) geboren. Er hat von 1988 bis 1994 in Karlsruhe Malerei studiert und ist Autor zahlreicher Romane sowie mehrerer Erzählungsbände. Für seine Bücher wurde er vielfach ausgezeichnet. 2009 erhielt er den "Rheingau Literatur Preis". Christoph Peters lebt in Berlin.
Daniel Tyradellis ist Philosoph und Kurator. Er promovierte bei Friedrich Kittler mit einer Arbeit zu Phänomenologie und Mathematikgeschichte und war langjähriges Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs "Codierung von Gewalt im medialen Wandel" an der HU Berlin. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Medien und Denkweisen von Kunst, Wissenschaft und Philosophie.
Ellen Blumenstein, geboren 1976 in Witzenhausen, arbeitete von 1998 bis 2005 als Kuratorin für das KW Institute for Contemporary Art, das sie seit 2013 leitet. Sie war Mitglied des Kollektivs "The Office" und Gründerin des Projektraums Salon Populaire. Sie kuratierte u. a. das Ausstellungsprojekt "Zur Vorstellung des Terrors. Die RAF-Ausstellung" (mit Klaus Biesenbach, Felix Ensslin, 2005) und den isländischen Pavillon der 54. Biennale di Venezia.